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Hyundai i30: Auf dem Weg zur Kompaktwagen-Großfamilie
Der koreanische Hersteller will seinen Kompakten als Limousine, Kombi, fünftüriges Coupé und sogar in einer sportlichen N-Version nach vorn bringen

RobGal

Erfolgreich angelaufen ist die dritte Generation des Hyundai i30. Nachdem der im tschechischen Nošovice gebaute Kompaktwagen letztes Jahr seine markeninterne Führungsposition in Deutschland an den SUV Tucson hatte abtreten müssen, war der i30 im ersten Quartal 2017 „wieder Nummer eins“, wie Hyundai-Deutschland-Geschäftsführer Markus Schrick ausführte.
Dieser Erfolg ist umso bemerkenswerter, als die Baureihe derzeit nur aus einem einzigen Modell besteht, der fünftürigen Limousine.

Das Single-Dasein des zeitlos eleganten Kompaktwagens ist aber nur von begrenzter Dauer. Bereits im Juli stellt Hyundai dem Fünftürer einen nicht minder hübschen Kombi zur Seite. Auch der trägt selbstbewusst den relativ großen Kaskaden-Kühlergrill in seiner Front und weist markante Linien im Design auf, das wie die Fahrzeugentwicklung insgesamt aus Rüsselsheim stammt. Weil Kombi und Limousine bis zum mittleren Dachpfosten identisch sind, kommt bei beiden Varianten die gegenüber dem Vorgänger etwas nach hinten gerückte vordere Säule zur Geltung, die dem Wagen eine lange Motorhaube beschert.

Mit 4,59 Metern ist der neue i30 Kombi bei gleich gebliebenem Radstand exakt zehn Zentimeter länger als der Vorgänger. Der Zuwachs resultiert aus einem gewachsenen hinteren Überhang, der komplett dem Laderaum zugutekommt. Fasste die zweite Kombi-Generation noch 528 bis 1.642 Liter, passen in die Neuauflage mit der weiterentwickelten Plattform zwischen 602 und 1.650 Liter. Damit stellt der Lastenträger auch den i30 Fünftürer in den Schatten, der ein Kofferraumvolumen von 395 bis 1.301 Liter bietet.

Von den Verbesserungen der Limousine profitiert auch der neue Kombi, der nach Auskunft von Hyundai-Sprecher Bernhard Voß zuletzt einen Anteil von „etwa einem Drittel“ innerhalb der i30- Familie für sich verbuchte. Deutlich optimiert wurde auch die Hinterachse ebenso wie die neu abgestimmte Lenkung und die zahlreichen elektronischen Heinzelmännchen, die serienmäßig oder gegen Aufpreis an Bord sind. Bereits die einfachste der fünf Ausstattungslinien Pure, Select, Trend, Style und Premium bietet unter anderem den aktiven Spurhalter, automatisches Fernlicht, City-Notbremse (bis 75 km/h), eine Fahrpausen empfehlende Aufmerksamkeitsunterstützung und die Berganfahrhilfe.

Auch das Motorenangebot der beiden i30-Familienmitglieder ist weitgehend gleich. Die Limousine ist bereits seit Marktstart mit zwei direkteinspritzenden Turbobenzinern zu haben. Der dreizylindrige 1,0 T-GDI leistet 120 PS (Normverbrauch: 4,9 Liter Super auf 100 Kilometer; CO2-Ausstoß: 112 g/km), der komplett neu entwickelte 1,4 T-GDI bringt es auf 140 PS (5,4 Liter Super; 124 g/km CO2). Bei ersten Kb-Testfahrten im Fünftürer gefiel das Triebwerk durch Laufruhe und Temperament, konnte aber ein Turboloch bei niedrigen Drehzahlen nicht verbergen, das besonders beim Anfahren stark ausgeprägt ist. Jetzt komplettiert ein 100 PS starker 1,4-Liter-Sauger (5,4 Liter Super; 126 g/km) das im koreanischen Namyang entwickelte Benzinerangebot.

Die in Deutschland konstruierte Dieselpalette bestand bislang aus zwei 1,6 CRDi mit 110 und 136 PS (3,7 und 3,9 Liter Diesel; 96 und 102 g/km CO2). Jetzt kommt ein weiterer 1,6 CRDi mit 95 PS (3,6 Liter Diesel; 95 g/km) hinzu. Ob dieser Selbstzünder auch für den Kombi zur Verfügung stehen wird, ist nach Aussage von Bernhard Voß „noch in der Diskussion“.

Fest steht dagegen bereits der Einstiegspreis für den neuen i30 Kombi. In Verbindung mit dem 1,4-Liter-Sauger beginnen die Tarife bei 18.450 Euro und liegen damit laut Markus Schrick „bei den allermeisten Varianten“ um 1.000 Euro über denen der fünftürigen Limousine. In der Vergangenheit betrug die Differenz meist 1.300 Euro.

Auf dem Weg zur Kompaktwagen-Großfamilie bietet Hyundai ab Oktober mit dem i30N ein Schmankerl für Motorenthusiasten an. Das N in der Typenbezeichnung steht dabei je nach Sichtweise für die Motorenentwicklung in Namyang, für das Hyundai-Technologiezentrum am Nürburgring, wo der i30N auch erprobt wird, oder als Symbol für eine kurvige Straße. Angetrieben wird der sportliche Überflieger von einem 2,0 Liter großen Turbomotor. Im ersten Schritt ist nach Aussage von Geschäftsführer Schrick eine Version mit 250 PS geplant, danach soll eine Ausführung mit 275 PS folgen. Eventuell kommt 2018 noch ein i30N mit über 300 PS hinzu. Möglicherweise wird es den i30N auch als Kombi geben.

Das i30 Coupé wird mangels Nachfrage eingestellt. Der Dreitürer fand bei den Kunden einfach nicht genügend Resonanz und krebste in Deutschland mit einem Verkaufsanteil von gerade einmal sechs Prozent in der Baureihe herum. Dafür wird Anfang nächsten Jahres ein fünftüriges Coupé (Fastback) die i30-Modellfamilie bereichern.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hersteller