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In Bewegung: Volkswagen will den Dieselmotor retten
VW-Vorstand kündigte bei der Aktionärsversammlung große Umrüstungen und Investitionen an

RobGal

Gut eineinhalb Jahre nach Bekanntwerden der Abgasschummelei konnte der VW-Konzern nun vermelden, weltweit nahezu die Hälfte aller betroffenen Dieselfahrzeuge, insgesamt 4,7 Millionen, umgerüstet zu haben.
In der Bundesrepublik sind das bisher 1,7 Millionen von insgesamt elf Millionen betroffenen Autos. Für die finanzielle Bewältigung der Abgas-Malaise musste VW bis jetzt 22,6 Milliarden Euro aufbringen. Konzernchef Matthias Müller und sein Finanzvorstand Frank Witter rechnen im laufenden Jahr mit weiteren Aufwendungen in zweistelliger Milliardenhöhe, wie sie bei der Aktionärsversammlung Anfang Mai in Hannover mitteilten.

Trotz dieser enormen Kosten stieg der Konzerngewinn nach Steuern im ersten Quartal 2017 auf 3,4 Milliarden Euro – über 40 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Der Umsatz verbesserte sich um 10,3 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro.

Trotz der Krise hält Müller den Dieselmotor in absehbarer Zukunft für unverzichtbar. Er sei sparsam und emissionsarm. Gleichwohl strebt der Wolfsburger Autokonzern an, diesen Verbrennungsantrieb bis zum Jahr 2025 um zehn bis 15 Prozent effizienter, also sparsamer und emissionsärmer zu machen. Dafür sollen bis 2022 zehn Milliarden Euro in die Entwicklung entsprechender Technologien investiert werden.

Vor den Toren der Hauptversammlung in Hannover wurde demonstriert. Die Aktivisten forderten eine schnelle und öffentliche Aufklärung des Dieselskandals, die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Auch Aktionärsvertreter äußerten sich in diese Richtung. In seiner Antwort beteuerte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Dieter Pötsch, dass Volkswagen aus der Krise gelernt habe. Vorstand und Aufsichtsrat wollten die Aufklärungsarbeit „entschlossen vorantreiben“.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: Volkswagen