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Reformen: ADAC im Umbau
Mitgliederzahlen konstant / Präsident Markl optimistisch

RobGal

Noch ist die Krise des ADAC nicht überwunden. Trotzdem ist ADAC-Präsident August Markl zuversichtlich, er will den Reformprozess des Autoclubs bis Ende des Jahres beendet haben.
Der ADAC war wegen der öffentlich gewordenen Manipulationen um den Leserpreis "Gelber Engel" in Turbulenzen geraten, in deren Folge weitere Skandale wie Dienstflüge mit Rettungshubschraubern, dubiose Batterieverkäufe und die Benachteiligung von Clubmitgliedern bei der Pannenhilfe zutage traten.

Dem soll mit einer Umstrukturierung des Autoclubs in drei Bereiche begegnet werden: erstens der "Idealverein" (nach deutschem Recht ausschließlich auf ideelle Zwecke ausgerichtet), gebildet durch den ADAC e. V., der sich wesentlich auf die Pannenhilfe konzentriert, zweitens eine neue Aktiengesellschaft, in der die (abgespeckten) Wirtschaftsaktivitäten gebündelt sind, und drittens eine neue Stiftung, die gemeinnützige Aufgaben wahrnehmen soll. Im Mittelpunkt soll in Zukunft die Mitgliedschaft im Verein beziehungsweise die Pannenhilfe stehen. Die geschäftliche Tätigkeit soll stärker als bisher organisatorisch von der Pannenhilfe entflochten sein. Auf diese Weise will man Interessenkonflikte vermeiden, die beispielsweise durch Tests von Produkten, die der ADAC selbst verkauft, entstehen können. An der Aktiengesellschaft wird der Verein demnach 74,9 Prozent und die Stiftung 25,1 Prozent halten.

Indes scheinen sich die Turbulenzen um den Verein und die Geschäfte zu beruhigen. Dem ADAC gehörten Ende 2014 in etwa gleich viele Mitglieder wie im Vorjahr an: 18,92 Millionen. Die aufgrund der Skandale (und teilweise auch aus anderen Gründen) ausgetretenen Mitglieder und die Neueintritte halten sich nahezu die Waage. Der Automobilclub verfügt noch immer über 40 Wirtschaftsunternehmen, von der Autovermietung über den Buchverkauf bis hin zu Versicherungen und Schutzbriefen. Damit konnte er 2014 Einnahmen von 1,3 Milliarden Euro realisieren, was ein Plus von drei Prozent gegenüber 2013 bedeutet. Gleichwohl wurden inzwischen das Werkstattgeschäft und das Engagement bei den Fernbussen mit der Deutschen Post beendet. Weiteres steht auf dem Prüfstand.

Die Reform, also die Entflechtung zwischen Vereins- und Geschäftsaktivitäten, ist dringend geboten. Das Amtsgericht München prüft zurzeit, ob der Status als steuerfreier Verein gegeben ist.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: ADAC