Rückruf: Probleme mit dem Abgas bei Renault
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RobGal -
5. Februar 2016 um 10:57 -
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Bei Renault läuft bereits seit November eine Rückrufaktion des Mini-SUV Captur wegen des Stickoxidausstoßes (NOx). Betroffen sind knapp 16.000 Dieselmodelle, deren Software lediglich auf den neuesten Stand gebracht werden soll. Der französische Autobauer betont, dass keine betrügerische Software eingesetzt worden sei. Nun bietet Renault aber zusätzlich bis zu 700.000 Fahrzeughaltern an, ihr Auto in einer Werkstatt überprüfen zu lassen.
Die Entdeckung dieser Probleme geht auch auf die Messungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zurück, die im Praxistest unter anderem bei Renault weitaus höhere Abgaswerte feststellte, als offiziell angegeben werden. Aber auch das französische Umweltministerium von Ségolène Royal ist den Fahrzeugherstellern auf der Spur. Eine Regierungskommission will neben Renault auch Modelle von BMW, Fiat, Ford, Mercedes-Benz, Nissan, Opel, PSA (Peugeot, Citroën), Suzuki, Toyota und Volvo einer strengen Prüfungen unterziehen.
Der aktuelle Anlass für den Renault-Rückruf ist offenbar ein nicht voll funktionstüchtiges Ventil, das die Abgasnachbehandlung nur bei Außentemperaturen von 17 bis 35 Grad Celsius funktionieren lässt. In Paris liegt die Temperatur während der meisten Zeit des Jahres (acht Monate) aber unter 17 Grad.
Auch Mercedes – der Mutterkonzern Daimler ist Kooperationspartner der Renault-Nissan-Allianz – wird in die Malaise hineingezogen. Die Stuttgarter beziehen 1,5- und 1,6-Liter-Dieselmotoren für die A-, B- und C-Klasse seit 2012 beziehungsweise 2014 aus französischer Produktion. Der Daimler-Konzern versicherte stets, keine Schummelsoftware einzusetzen. Neben Renault und Mercedes wurden nun auch Vertreter von Opel zur Royal-Kommission nach Paris zitiert, weil Unregelmäßigkeiten beim Kompaktvan Zafira mit 1,6-Liter-Dieselmotor aufgetaucht sind.