Was bringt die Preistransparenz am Tankstellenmarkt?
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RobGal -
6. September 2016 um 14:37 -
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Der Kraftstoffpreis zwischen dem preisgünstigsten und dem teuersten Anbieter kann den Tag über einen Unterschied von bis zu vier Cent pro Liter ausmachen, wie Beobachtungen über einen längeren Zeitraum ergaben.
Die Differenz ändert sich im Lauf des Tages kaum. Am späteren Abend, so ab 22 Uhr, geht der Preis gewöhnlich aber in die Höhe, denn viele Tankstellen haben dann geschlossen.
Vor drei Jahren führte die anhaltende Diskussion über die Frage, ob die großen Mineralölfirmen Preisabsprachen vornehmen, zur Gründung der Markttransparenzstelle, die eine Abteilung des Bundeskartellamtes ist. Sie sammelt die Preisänderungen, welche die Tankstellen zeitnah melden müssen. Diese Daten werden der Öffentlichkeit von privaten Verbraucherportale zur Verfügung gestellt, von denen insgesamt 54 zugelassen sind. Seitdem können sich die Verbraucher im Internet oder per App stets über die aktuellen Preise an den jeweiligen Tankstellen informieren und Vergleiche anstellen.
Der Kraftstoffpreis ist zwar innerhalb der letzten zwei Jahre gesunken, jedoch sieht der ADAC die Ursache dafür nicht in der Preistransparenz, sondern in dem starken Rückgang des Rohölpreises, der zu Teilen an die Verbraucher weitergegeben werde. Gleichwohl konnte die Kartellbehörde beobachten, dass die bekannten Preissprünge vor den Feiertagen nachgelassen haben – zu einer Zeit, zu der die Kunden die Preisinformationen verstärkt nutzen.
Allerdings versuchen Billigtankstellen, die Transparenz für ihre Preispolitik zu nutzen. Sie bieten ihren Kunden gezielt den jeweils günstigsten Kraftstoffpreis in der Umgebung an. Shell hat darauf geantwortet: Inhabern der "Clubcard" garantiert der britisch-niederländische Konzern einen um maximal zwei Cent höheren Literpreis als der des preiswertesten Wettbewerbers in der Nähe.
Der Kampf um Kunden und Margen geht also in die nächste Runde. Was bleibt für die Autofahrer? Sparsam fahren und vor 22 Uhr tanken.