Kia Niro: Kompakter Hybrid mit attraktiver SUV-Optik
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RobGal -
16. August 2016 um 09:27 -
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Optisch weist er die Linienführung eines Mehrzweckfahrzeugs auf und wird offiziell auch in diesem Segment geführt. Der neue Kia Niro versteht sich aber als Wanderer zwischen verschiedenen Welten.
Eine Besonderheit steckt nämlich unter dem Blech des kompakten Koreaners: Als Hybrid fährt er mit benzinelektrischem Antrieb, und das unter Umständen recht sparsam.
Auf seiner neuen Plattform, die speziell auf den Einsatz von sogenannten Eco-Fahrzeugen ausgelegt ist, zeigt der Kia Niro keineswegs einen langweiligen Öko-Auftritt. Im Gegenteil: Die Silhouette verläuft athletisch, die trendige Optik mit dem typischen Markengrill und der kraftvoll ausgearbeiteten Skulptur der Karosserie spielt eindeutig in das derzeit boomende Segment der Mehrzweckfahrzeuge hinein. Dass der Niro denn doch etwas anders unterwegs ist als herkömmliche Autos, verrät von außen lediglich eine winzige Eco-Hybrid-Plakette an der Heckklappe. Ein 1,6 Liter großer Benziner mit Direkteinspritzung übernimmt den Part des Verbrennungsmotors. Er leistet 105 PS und wird von einem 43,5 PS/32 kW starken Elektromotor unterstützt. Unter bestimmten Voraussetzungen und für eine kurze Strecke kann der Stromer allein für den Vortrieb sorgen. Insgesamt stellt der Niro eine Systemleistung von 141 PS zur Verfügung.
In 11,5 Sekunden sprintet der 4,36 Meter lange Koreaner auf Tempo 100, bei Bedarf ist er 162 km/h schnell. Mit der serienmäßigen 16-Zoll-Bereifung, die neben einer weicheren Federung auch spezielle Leichtlaufreifen umfasst, konsumiert der Kia Niro laut Norm 3,8 Liter Super auf 100 Kilometer. Bei ersten Kb-Testfahrten auf bergigen Strecken, die wir zu einem großen Teil im wenig verbrauchsfreundlichen Sportmodus absolvierten, zeigte der Bordcomputer Werte zwischen 5,5 und 6,8 Liter an. Verlässt man das Eco-Profil, verändert sich die Fahrzeugcharakteristik spürbar: Das Gaspedal spricht spontaner an, die Gänge des Sechsstufen-Doppelkupplungsgetriebes wechseln dynamischer, und das Lenkverhalten wird sportlicher. Alles zusammen erhöht den Fahrspaß des Fronttrieblers gerade auf kurvenreichen Strecken erheblich.
Im Innenraum bietet der Niro einen Materialmix aus staubempfindlichem Klavierlack und diversen Kunststoffen, von denen einige einen Tick hochwertiger hätten ausfallen können. Die Basisversion mit der Bezeichnung "Edition 7" besitzt unter anderem Radioanlage, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, LED-Leuchten und Leichtmetallfelgen. Ab der Linie "Vision" gibt es zudem beheizbares Lederlenkrad, Sitzheizung vorn und Rückfahrkamera. Die Topversion "Spirit" glänzt mit Navigationsgerät, einer hochwertigen Audioanlage, Parksensoren vorn, elektrisch anklappbaren Außenspiegeln und Xenonscheinwerfern. Gegen Aufpreis gibt es eine Reihe elektronischer Heinzelmännchen, darunter eine sehr wirksame autonome Notbremse. Sie ist immer aktiv, ohne dass ein Wunschtempo extra vorgegeben werden muss, und erkennt auch Fußgänger.
Trotz der insgesamt kompakten Abmessungen werden die Passagiere auch im Fond mit komfortablen Platzverhältnissen verwöhnt. Der 427 Liter große Kofferraum mit einer etwas labbrigen Abdeckung lässt sich durch Vorklappen der Rücksitzlehne auf bis zu 1.425 Liter erweitern. Zwischen 24.990 und 30.390 Euro ruft Kia für den neuen Kompakt-Hybriden auf. "Mindestens 2.000 Stück pro Jahr" will Geschäftsführer Steffen Cost in Deutschland verkaufen. Die Fahrzeuge rollen Anfang August zu den Händlern. Offizielle Markteinführung wird am 24. September sein.
Dann stehen auch weitere Kia-Neuheiten in den Schauräumen, nämlich der Mittelklassekombi Optima Sportswagon, der Optima Plug-in-Hybrid und der sportliche Optima GT als Limousine und Kombi mit einem 2,0 Liter großen Turbomotor unter der Haube, der 245 PS generiert. Auf eine Plug-in-Hybrid-Version des Niro müssen Interessenten allerdings noch etwas warten. Der Benzinelektriker mit Steckdosenanschluss wird voraussichtlich erst im Juli 2017 auf den Markt kommen.