Viele Versicherungen schließen Verträge mit Reparaturwerkstätten ab, die sie fortan als ihre „Vertrauenswerkstatt“ oder „Partnerwerkstatt“ bezeichnen und Geschädigten aufs Auge zu drücken versuchen.
Der Grund der geschickten Kanalisation von Geschädigten in Richtung dieser Werkstätten ist Kostendruck, das Ziel: Kostenersparnis für die Versicherung.
„Wir schicken dir Kunden, du reparierst dafür zu Preisen, die wir bestimmen“ – so könnte man das Prinzip des von den Versicherungen betriebenen Schadensmanagements kurz beschreiben. Den Preis zahlt dafür letztlich der Kunde. Die Partnerwerkstatt muss natürlich auch auf ihre Kosten kommen – da werden statt neuer lieber erneuerungswürdige gebrauchte Ersatzteile eingebaut oder es wird an unsichtbaren Stellen gar nicht repariert. Auch sicherheitsrelevante Teile werden dem Kostendruck geopfert, wie die Unfallzeitung es in diesem Artikel schon einmal beschrieben hat.
Unwissenheit und Stress seitens der Geschädigten verbünden sich zu einer für die Versicherungen günstigen Kombination. Sie nutzen die Bereitschaft der Geschädigten aus, aus, unter Druck sich für den scheinbar einfacheren Weg zu entscheiden, ohne sich davor zu informieren. Darüber, dass seine Interessen nicht die Interessen der gegnerischen Versicherung sind, und dass er per Gesetz in der Lage wäre, auf Kosten der Versicherung einen unabhängigen Sachverständigen zu konsultieren.
Macht der Geschädigte den Fehler und ruft er zuerst die regulierende Versicherung an, läuft die psychologisch motivierte Maschinerie an. Die Versicherung reagiert sofort, bietet an, den Wagen abzuholen, die Reparatur abzuwickeln, einen Mietwagen zu besorgen und den Wagen repariert und frisch gewaschen wieder vor die Tür zu stellen. Ein Angebot, dem man nur schwer widerstehen kann – vor allem in Unkenntnis der möglichen Fallen, in die er geraten kann.