Die erste große Automobilausstellung im Jahr findet stets in den ersten Januarwochen in Detroit (USA) statt. Danach wird im März das europäische Autojahr durch den exklusiven "Salon international de l’auto de Genève" eröffnet, den Internationalen Automobilsalon in Genf.
Die größte Publikumsmesse der Schweiz ist im Genfer Messekomplex "Palais des Expositions et des Congrès", kurz Palexpo, gleich neben dem Flughafen untergebracht. Die stets mit Spannung erwartete und immer etwas besondere Schau der automobilen Neuheiten wird zum 87. Mal ausgerichtet, vom 9. bis 19. März.
"Genf" ist für alle europäischen und außereuropäischen Autohersteller Pflicht. Weit über hundert Neuheiten und Premieren sind in diesem Jahr angekündigt. Von besonderem Interesse sind immer wieder die Präsentationen der Design-Studios und Kleinserienhersteller mit ihren exquisiten Modellen. Im Rampenlicht stehen in diesem Jahr energieeffiziente Fahrzeuge, die nicht mehr als 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer emittieren. Das Publikum findet ihre Standorte leicht durch die Smartphone-App "Salon Car Collector".
Der Genfer Salon ist klein, aber fein und daher relativ übersichtlich. Die rund 190 Aussteller verteilen sich auf sechs Hallen, die Zulieferer sind separat in einer siebten untergebracht. Mehr Hallen hat das Genfer Messezentrum nicht. Von Abarth über Lamborghini und Maserati bis Zenvo (Supersportwagenhersteller aus Dänemark) können über 900 Fahrzeuge bestaunt werden, "vom Superboliden, der über 1.000 PS auf die Räder bringt, bis zum effizientesten Modell, das 0 Emissionen ausstößt", wie die Salon-Organisatoren melden.
Die Erstlinge wollen auffallen um jeden Preis
Für Schwung in der Sportwagenklasse sorgen die Hingucker-Modelle der Automarken, die zum ersten Mal in Genf dabei sind: Alpine, Renaults sportliche Marke, kommt mit dem schon lange erwarteten neuen Flitzer mit 300 PS und mindestens 250 km/h für 55.000 bis 60.00 Euro nach Genf. Die britische Manufaktur David Brown präsentiert den Sportwagen "Speedback GT" auf Basis des Jaguar XKR mit 510 PS und Klappbank im Gepäckraum für 770.000 Euro. In die Öffentlichkeit startet in Genf auch der elektrisch angetriebene "Dendrobium" aus Singapur, laut Hersteller ein "Auto, von der Natur inspiriert und auf Technologie gebaut". Der Supersportwagen wurde von Elektromobilitätsspezialist Vanda und Technologiedienstleister Williams entwickelt. Er ist mit automatisch öffnendem Dach und Türen ausgestattet und soll mit mehr als 1.360 PS in 2,6 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Vierter im Bunde der Newcomer unter den Genfer Ausstellern ist das erst im vergangenen Jahr gegründete britische Unternehmen Eadon Green, das mit dem klassisch designten zweitürigen Coupé "Black Cuillin" mit langer Motorhaube und sanft abfallendem Heck für Aufmerksamkeit sorgen möchte.
Nicht wenige Autofirmen feiern in diesem Jahr ein Jubiläum am Genfer See. An erster Stelle steht Italdesign. Das von Giorgio Giugiaro, der lebenden Designlegende, 1968 gegründete berühmte Designstudio, das heute zu Volkswagen gehört, präsentiert sich zum dreißigsten Mal in Genf. Noch länger, nämlich seit 45 und 50 Jahren, gehören der italienische Automobilentwickler Sbarro und die beiden japanischen Automarken Mazda und Toyota zu den Genfer Stammgästen.
Zu den wichtigsten Premieren in Genf gehören das neue E-Klasse Cabrio von Mercedes und der Maybach G650 4x4 Landaulet sowie das ganz neue Range-Rover-SUV-Coupé Velar. Porsche zeigt den Panamera Sport Turismo und den 911 GT3, Opel wartet mit dem neuen Insignia Sports Tourer und dem Crossland X auf. Subaru bringt den XV mit, Volvo den XC60, und VW feiert das Debüt des CC-Nachfolgers Arteon und des Golf-SUV T-Roc. Genf geht aber auch klein, wie die Neuerscheinungen Ford Fiesta, Kia Picanto, Seat Ibiza und Suzuki Swift zeigen.