ADAC-Eco-Test: Miserable Ergebnisse für Benzin- und Diesel-Pkw
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RobGal -
4. Mai 2017 um 11:14 -
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Der ADAC hat die Prüfkriterien für seinen Pkw-Eco-Test verschärft. Nun werden Fahrzeuge, die den Abgastest im Labor erfolgreich mit einer Empfehlung geschafft haben, zusätzlich auf der Straße unter Alltagsbedingungen gemessen, zum Beispiel mit realistischer Beladung und schnelleren Autobahnfahrten.
In seiner aktuellen Untersuchung prüfte der Autoklub 77 Fahrzeuge verschiedener Hersteller. Auf den ersten Rängen liegen mit fünf vom ADAC vergebenen „Eco-Sternen“ der rein elektrisch angetriebene BMW i3, der Toyota Prius 1,8 Hybrid und das Elektrofahrzeug Nissan Leaf. Auf den Plätzen vier und fünf folgen mit dem Škoda Octavia Combi ein Erdgasauto und mit dem Toyota Mirai ein Brennstoffzellen-Pkw. Der beste Benziner liegt mit vier Sternen auf dem achten Platz: der Suzuki Ignis mit 1,2-Liter-Motor und Mild-Hybrid-Technik, direkt gefolgt vom besten Diesel, der Mercedes E-Klasse 220 d mit neunstufigem Wandlerautomatikgetriebe.
Die Modelle mit Verbrennungsmotor erhielten im ADAC-Eco-Test insgesamt erstaunlich schlechte Noten. Sie überschritten zum Teil recht deutlich die vorgeschriebenen Grenzwerte für Stickoxide (NOx). Von 38 Diesel-Pkw erhielten nur zwei eine Empfehlung. Bisweilen sind die Werte von Dieselfahrzeugen mit Euro VI sogar höher als von Autos mit der deutlich schwächeren Euro- V-Norm.
Bei zwei Dritteln der Pkw mit Benzindirekteinspritzung ermittelten die ADAC-Tester zu hohe Feinstaubemissionen, und zwar nicht nur bei sportlicher ausgelegten Modellen, sondern auch bei „beliebten Volumenmodellen“ (ADAC). Bei einem Wagen mit Ottomotor mussten die ADAC-Experten mit Erstaunen zu hohe NOx-Werte messen, was bei Benzinern bislang „kein Thema“ gewesen sei. Überraschend ist auch, dass kein einziges der drei untersuchten Plug-in-Hybrid-Modelle eine Empfehlung vom ADAC erhielt. Der Autoklub kritisiert, dass die Abgassysteme der meisten Benzin- und Dieselmodelle „nicht dem Stand des technisch Machbaren“ entsprächen, und fordert die Hersteller auf, „längst vorhandene Emissionstechnologien für einen effektiven Schutz der Umwelt in ihren Fahrzeugen einzusetzen“.