Im Bochumer Opel-Werk waren einmal 22.000 Menschen beschäftigt, 2014 wurde es geschlossen | Gelingt der Strukturwandel im Herzen des Ruhrgebiets?
Anfang der 1960er Jahre, Opel stand in seiner Blüte, wurden in dem neu errichteten Werk in Bochum der erfolgreiche Kadett und wenig später auch Manta und Ascona hergestellt. Das bedeutete für die Beschäftigten und die gesamte Region einen tiefgreifenden Umbruch, denn hier, im Herzen des Ruhrgebiets, war bis dahin Kohle gefördert worden, seit 230 Jahren.
Einschichtbetrieb im Stammwerk | Großteil der 2.600 Mitarbeiter betroffen | Neuer Astra soll Hoffnung geben, startet aber erst 2021
Opel hat für sein Stammwerk in Rüsselsheim die Spätschicht gestrichen, einem Großteil der 2.600 Beschäftigten droht jetzt Kurzarbeit. Die Reduzierung auf den Einschichtbetrieb soll sechs Monate dauern. Das vom Unternehmen beantragte staatliche Kurzarbeitergeld bedeutet für die Beschäftigten Lohneinbußen, die Opel durch einen nicht näher benannten Ausgleichsbetrag dämpfen will. Die Lohnersatzleistung sieht die Unternehmensleitung als „sozialverträgliche Brückenlösung“ an.
Der harte Sparkurs greift | Konflikt um Rüsselsheimer Entwicklungszentrum
Trotz starker Verkaufseinbrüche in Asien und Lateinamerika hat der PSA-Konzern mit den Marken Peugeot, Citroën, DS und Opel/Vauxhall im ersten Halbjahr 2019 eine bemerkenswerte Steigerung im operativen Gewinn erzielt. Die Umsatzrendite konnte im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres von 7,8 auf 8,7 Prozent gesteigert werden. Allerdings wurden nur 1,9 Millionen Fahrzeuge weltweit abgesetzt und damit 12,8 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018. Der Umsatz ging um 0,7 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro zurück.
Betriebsräte dringen auf Investitionen | Gespräche zwischen Management und Arbeitnehmervertretern
Opels Zukunft ist unklar. In der Belegschaft fragt man sich wohl inzwischen, ob der Eigentümerwechsel von General Motors zu PSA (Peugeot, Citroën, DS) vor eindreiviertel Jahren überhaupt eine Verbesserung für das Unternehmen und die Sicherheit der Arbeitsplätze bedeutet. 2018, unter dem neuen Eigner, konnte Opel zwar erstmals seit achtzehn Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben, jedoch nicht in Folge eines erhöhten Absatzes, sondern durch den Verkauf teurerer Automodelle und vor allem durch Kostenreduzierung und Arbeitsplatzabbau. PSA-Chef Carlos Tavares eilt ein Ruf als harter Sanierer voraus.
Teilverkauf des Entwicklungszentrums steht bevor | Partnerschaft mit französischem Ingenieurdienstleiter
Auch wenn die letzten Geschäftsergebnisse von Opel/Vauxhall recht gut ausfielen und im positiven Bereich lagen, soll die Sanierung des Autoherstellers konsequent weitergehen. Die Geschäftsführung des französischen Eigentümers PSA mit dem als harten Sanierer bekannten Carlos Tavares an der Spitze will schnell verlässliche Gewinnmargen sehen. Mitarbeiter, Gewerkschaft und Betriebsrat verlangen Transparenz, Mitsprache sowie Standort- und Arbeitsplatzsicherung.
Seit dem 1. September löst WLTP (Worldwide harmonized Light-duty Test Procedure) den seit 1992 gültigen NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) für Typgenehmigungen schrittweise ab. WLTP soll dabei helfen, realitätsnähere Angaben zum Kraftstoffverbrauch von Pkw zu ermitteln. Deutschland ist bei der Umstellung weltweit Pionier.
Kostensenkungen mit deutlichem Effekt | Aber: Die Rentabilität geht auf Kosten von Opels Markencharakter
Opel war in den letzten Jahren stets das bedrängte Sorgenkind von General Motors, in dessen Besitz sich der Rüsselsheimer Autohersteller seit 1929 befand. Insofern ist die jüngste Nachricht eine Überraschung: Opel, seit genau einem Jahr die neue Adoptivtochter der PSA-Gruppe (Peugeot und Citroën), hat im ersten Halbjahr 2018 eine positive Geschäftsbilanz erzielt – erstmals nach zwanzig Jahren immer nur mit Betriebsverlust.
1862 als Nähmaschinenfabrik gegründet, stellte Opel vor 120 Jahren seinen ersten Wagen her
„Die Automobilproduktion wurde gegen den Willen unseres Großvaters aufgenommen“, hatte Enkel Georg 1962 bei der 100-Jahr-Feier des Unternehmens gesagt. Der Großvater war Adam Opel, geboren 1837, von Beruf Schlosser und später Nähmaschinenfabrikant in Rüsselsheim. Der war auf die „Stinkkutschen“ gar nicht gut zu sprechen. Er meinte, dass aus ihnen nie mehr werde als ein Spielzeug für Millionäre, „die nicht wissen, wie sie ihr Geld wegwerfen sollen“ – damit hatte er nichts im Sinn, wie der kraftfahrt-berichter im Frühjahr 1968 beim Rückblick auf das erste Opel-Auto von 1898 bemerkte.
Nach dem Rücktritt von Opel-Chef Karl-Thomas Neumann übernimmt der bisherige Finanzchef Michael Lohscheller das (Sanierungs-)Amt / PSA macht Druck
Der Vertragsabschluss zur Opel-Übernahme durch den französischen Autohersteller PSA Peugeot-Citroën soll bis spätestens Ende dieses Jahres vollzogen sein. Aus Pariser Sicht wünschenswert erscheint als Termin der 12. September, kurz vor dem Start der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt am Main.
Das Praktische und das Design stehen im Vordergrund von Opels neuem Crossover aus SUV und Van
Braucht Opel neben dem 4,28 Meter langen Mokka X mit dem neuen Crossland X, der gerade einmal sieben Zentimeter kürzer ist, ein weiteres Fahrzeug im Segment der Kompakt-SUV?
Die zweite Generation von Opels Flaggschiff fährt als elegante Limousine und Kombi vor / Die Stufenheckversion wird nicht mehr angeboten
Mächtig ins Zeug gelegt haben sich die Opel-Ingenieure bei der zweiten Generation des Insignia. Das im Rüsselsheimer Stammwerk gebaute Flaggschiff der nun bald französisch-deutschen Marke wird jetzt Insignia Grand Sport bezeichnet.
Opels neue X-Linie und die Eierlegende Wollmilchsau / Der Crossland X stammt aus einer Kooperation mit PSA, dem neuen Opel-Eigentümer
Opel spinnt den roten Faden weiter: Nach dem Mokka X, der im letzten Herbst das „X-Zeitalter“ der Rüsselsheimer einläutete, wird Ende Juni mit dem brandneuen Crossland X der zweite Vertreter folgen, der diesen für Freiheit und Abenteuer stehenden drittletzten Buchstaben des Alphabets im Namen trägt, der in der englischen Sprache auch „cross“ (Kreuz) bedeutet und in der Autowelt häufig auf Offroader, SUV oder robuste Modellvarianten hinweist.
Verkaufsverhandlungen weitgehend abgeschlossen / PSA erwartet bereits ab 2020 schwarze Zahlen von Opel
Kurz vor dem offiziellen Beginn des Genfer Automobilsalons am 9. März traten die beteiligten Verhandlungsführer lächelnd vor die Kameras: Alle schienen zufrieden, dass der Opel-Verkauf von General Motors (GM) an PSA nun wohl gelingt.
PSA gibt Garantien für Opel und rechnet mit Synergien / Nun beharrt GM auf Patenten und will Opel-Export unterbinden
PSA steht mittlerweile gut da, das war bis vor kurzem noch ganz anders. 2016 konnte der französische Autokonzern einen Nettogewinn von 1,7 Milliarden Euro verbuchen und damit nahezu eine Verdoppelung des Reinertrages von 2015 erreichen. Im Jahr 2012 musste PSA noch einen Nettoverlust von fünf Milliarden Euro verkraften.
Für das negative Ergebnis wird der Brexit-Beschluss verantwortlich gemacht / Gewinn für 2018 angestrebt
Eigentlich war man bei General Motors (GM) und den Töchtern Opel und Vauxhall optimistisch. Im Europageschäft des US-amerikanischen Autokonzerns sollten bereits im Verlauf des letzten Jahres wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.
Opel präsentiert auf der IAA Nutzfahrzeuge (22. bis 29.9.2016) erstmals den kleinen Transporter Vivaro Sport, der sich laut Hersteller durch Pkw-Komfort, umfangreiche Serienausstattung, sportliches Design und ausgewählte Lackierungen (serienmäßig) auszeichnet.
Nach BMW und Daimler will nun auch Opel ins Carsharing-Geschäft einsteigen und Mobilitätsanbieter werden
Das kurzzeitige Mieten eines Fahrzeugs und damit das Teilen des Wagens mit mehreren anderen Benutzern erfreut sich steigender Beliebtheit. "Nutzen statt besitzen" lautet das Motto.
Fünf Prozent mehr Absatz und 124 Millionen Euro Gewinn im zweiten Quartal / Erleichterung bei Opel-Chef Neumann, aber auch Sorgenfalten
Opel kommt wieder auf die Räder: Im zweiten Quartal dieses Jahres konnte der Autohersteller aus Rüsselsheim wieder ein positives Gewinnergebnis erzielen – die ersten schwarzen Zahlen seit 2011.