Positive Halbjahresbilanz und Durchbrüchen in den Vereinigten Staaten
In knapp zwei Monaten jährt sich die Veröffentlichung der Abgasmanipulationen, die beim Wolfsburger Konzern heftig ins Kontor schlug und schlägt. Seither ist das Unternehmen intensiv damit beschäftigt, die durch den Skandal ausgelöste Krise zu bewältigen.
Hegemoniekampf zwischen Silicon Valley und den traditionellen Autoherstellern um das Fahrzeug der Zukunft
Als Lehre aus dem Abgasskandal orientiert sich Volkswagen neu. Es wird nichts weniger als die dritte Epoche des Wolfsburger Autokonzerns eingeleitet. Für die erste stand symbolhaft der Käfer, für die zweite der Golf, die dritte wird durch ein Elektroauto repräsentiert werden.
Die EU-Kommission will keine neuen Abgasregeln, sondern eine schärfere Anwendung der bestehenden
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) trat kürzlich mit einem Fünf-Punkte-Plan vor seinen europäischen Kollegen auf. Er beabsichtigte, die geltenden EU-Vorschriften zur Abgasreinigung bei Dieselfahrzeugen zu verschärfen.
Die gesamte Autobranche befindet sich in einer angespannten Lage. Bei Volkswagen führte speziell die Abgasmalaise in eine Krise. Für das letzte Jahr musste deshalb ein hoher Verlust verbucht werden, große Kosten in Milliardenhöhe kommen auf den Wolfsburger Autokonzern für die Bereinigung der Folgen zu.
Der Autohersteller aus Wolfsburg hat in den USA eine Fristverlängerung erhalten, um einen Umrüstplan für die 580.000 von den Abgasmanipulationen betroffenen Dieselfahrzeuge vorzulegen. Der zuständige kalifornische Richter Charles Breyer, der die Klagen gegen VW von insgesamt 500 zumeist Autobesitzern wegen Betrugs und Vertragsbruchs gebündelt verhandelt, hat dem Konzern nun den 21. April als Termin gesetzt.
Sorgenvolle Reden / Betriebsratsvorsitzender Osterloh weist Einschnitte bei Tarifverträgen zurück / Neues Ungemach aus den USA / Phaeton-Produktion läuft aus, Nachfolger in China
Mehr als 20.000 Mitarbeiter versammelten sich Anfang der Woche in der traditionellen Werkshalle 11 von Volkswagen in Wolfsburg. Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh bezog sich in seiner Rede auf die drohenden hohen Strafzahlungen und Entschädigungen aus den USA wegen der Abgasmanipulationen, die den Konzern stark belasten könnten. Bei Gefährdung der Zukunftsfähigkeit des Autoherstellers wären auch dramatische soziale Folgen an allen VW-Standorten nicht ausgeschlossen, warnte der Gewerkschafter.
Für Porsche-Chef Oliver Blume sind Investitionen die Voraussetzungen für den Erfolg | Mission E ein strategisches Projekt. Der VW-Abgasskandal drückt auch auf die anderen Marken des Wolfsburger Autokonzerns.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) plädiert in der öffentlich geführten Diskussion um die Verringerung der Autoemissionen für unabhängige Abgasprüfungen und den Ausbau staatlicher Prüfstände beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Er verbindet damit auch die Absicht, verlorengegangenes Vertrauen der Automobilindustrie wiederherzustellen.
Der VW-Konzern ist intensiv damit beschäftigt, die durch die Dieselmanipulationen entstandenen Schäden zu bewältigen und zu reparieren / Kein Verkauf eines Konzernbereichs
Die ersten Dieselfahrzeuge wurden in der vergangenen Woche zurückbeordert. Begonnen wird mit der Umrüstung beim Pick-up Amarok von VW Nutzfahrzeuge, schon bald sollen die Fahrzeuge mit 1,2- und 1,6-Liter-Dieselmotor folgen. Allein in Deutschland sind in Summe 2,5 Millionen Autos zur Nachbesserung vorgesehen.
KBA hat Automodelle mit erhöhten Abgaswerten weiterer Hersteller entdeckt
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) will auch bei der aktuellen Modellreihe des Renault Espace mit 1,6 Liter großem Dieselmotor erhebliche Abweichungen bei den Stickoxidemissionen (NOx) festgestellt haben.
In der Bundesrepublik müssen im Zusammenhang mit dem Abgasskandal bei VW rund 2,4 Millionen Dieselfahrzeuge umgerüstet werden. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge betroffen.
Der niedersächsische Ministerpräsident äußert sich im FAZ-Interview zur Krise bei VW
Stephan Weil, der Ministerpräsident von Niedersachsen, äußerte sich im Interview mit der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' ausführlich zur Krise bei Volkswagen. Die begann Mitte September mit dem Abgasskandal, als gezielte Motormanipulationen durch VW im großen Stil bekanntwurden.
Weltweit müssen fünf Millionen VW-Autos in die Werkstätten / Modelle im Ausland werden vom Markt genommen
Wegen der Täuschung von Abgaswerten bei Dieselmodellen wird allein die Marke Volkswagen weltweit insgesamt fünf Millionen Autos in einer groß angelegten Serviceaktion in die Werkstätten zurückrufen.
Soeben feierte sich noch die Automobilwirtschaft zur Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung (IAA) selbst, da holt VWs Abgasskandal sie sehr unsanft auf den Boden der Tatsachen.
Fehlende automatische Motorabschaltung ursächlich für Todesfälle?
Mehrere Autokunden in den USA haben eine Sammelklage gegen verschiedene Autoproduzenten vor einem Bundesgericht im kalifornischen Los Angeles eingereicht. Unter den zehn beklagten Konzernen befinden sich BMW, Mercedes und Volkswagen, zudem Fiat, Ford, General Motors, Honda, Hyundai, Nissan und Toyota.