Es vergeht kein Monat, in dem nicht von einem Lkw-Auffahrunfall berichtet werden muss. So langsam reicht es. Bereits am 13.2.2018 hatte die Unfallzeitung schärfere Kontrollen der Lkw-Fahrer gefordert. Seit dieser Forderung musste die Unfallzeitung über weitere schwerwiegende Lkw-Auffahrunfälle berichten, und zwar am 28.3. und 10.4.2018. Jetzt ereignete sich am 16.4.2018 auf der Bundesautobahn A 2 bei Oberhausen auf der Richtungsfahrbahn Dortmund erneut ein Lkw-Auffahrunfall, bei dem es einen Schwerverletzten gab. Die Autobahn war fast einen gesamten Tag bis in die Abendstunden gesperrt und führte zu einem Verkehrschaos im Duisburger Norden.
Am Wochenende kam es erneut zu einem schweren Unfall auf der Autobahn mit einem Lastkraftwagen. Drei Menschen kamen dabei auf der Bundesautobahn A 45 in Hessen ums Leben. Dieses Mal war es kein Auffahrunfall am Stauende, bei dem ein Lkw auf die davorhaltenden Kraftfahrzeuge auffährt, sondern dieses Mal geriet ein Lastkraftwagen in einer Autobahnbaustelle in den Gegenverkehr.
Ein Projekt des baden-württembergischen Verkehrsministeriums will mit speziellen Rüttelstreifen verhindern, dass Autofahrer auf die falsche Spur kommen
Geisterfahrer, die auf die falsche Spur geraten sind und unter Lebensgefahr für sich und andere in Gegenrichtung über die Autobahn oder Schnellstraße brettern, sind für jeden Autoinsassen ein Horrorszenario.
Privatisierung nicht ausgeschlossen / Kritik vom Rechnungshof, Ablehnung in Umfrage / Grundgesetzänderung nötig
Die in der Diskussion stehende Bundesautobahngesellschaft nimmt Gestalt an. Nach Beratungen über den ersten Vorstoß von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zur Teilprivatisierung ist nach regierungsinternen Beratungen nun vorgesehen, dass eine für Planung, Bau, Betrieb, Erhaltung und Finanzierung der Bundesautobahnen zuständige Gesellschaft die Arbeit zum 1. Januar 2021 aufnimmt.
Bundesautobahnen und Landstraßen befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand, so verlangt es das Grundgesetz. Erhalt, Sanierung und Ausbau des rund 13.000 Kilometer langen Autobahnnetzes, des weltweit viertlängsten, werden von den Ländern in eigenständiger Regie geplant und organisiert, der Bund ist Auftraggeber und stellt die Finanzmittel zur Verfügung.
Man fragt sich schon lange, was Werbung am Rand von stark befahrenen Straßen eigentlich zu suchen hat. Denn abgelenkte Autofahrer verursachen immer wieder teils schwere Unfälle – Werbung soll ja gerade die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Schaurige Vorstellung: Bei einem "Blindflug" mit 50 km/h legt man nach Berechnungen des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) pro Sekunde 14 Meter zurück, bei Tempo 160 fährt man 45 Meter "blind".
Hochautomatisiertes Fahren kann bereits in fünf Jahren (2020) die technische Reife erlangen und auf Autobahnen technisch möglich sein, ergab eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Als hochautomatisiert gilt ein Fahrzeug, wenn das System selbstständig das Steuer übernimmt und den Fahrer aufmerksam macht, wenn es an seine Grenzen kommt.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und der Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Volker Kauder (ebenfalls CDU), favorisieren in der Frage der Finanzierung der stark renovierungsbedürftigen Straßeninfrastruktur das Modell einer Bundesautobahngesellschaft nach österreichischem Vorbild. Die (ASFINAG) des Nachbarlandes speist sich aus Mauteinnahmen. "Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft" Abgesehen von der prinzipiellen politischen Kontroverse um die Einführung einer Pkw-Maut, ist auch dieses Vorhaben zwischen Bund und Ländern umstritten.
Die vielen Baustellen im deutschen Autobahnnetz bremsen den Verkehrsfluss. Der ADAC registrierte im vergangenen Jahr insgesamt 980.000 Kilometer Stau mit einer Rekorddauer von insgesamt 32 Jahren.
Nach anhaltender Kritik wurden die ÖPP-Projekte modifiziert / Die Opposition lehnt ÖPP ab
Nach der umstrittenen (Ausländer-)Maut nun dies: Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wollen den Bau von einer Reihe von Bundesfernstraßen durch öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) organisieren.