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Ford Fiesta: Fords Fiesta-Feuerwerk
Die achte Generation des Kölner Kleinwagens gibt es als Drei- und Fünftürer, mit etlichen Motorisierungen sowie neuen Ausstattungslinien und Assistenten / Aber nicht mit alternativem Antrieb

RobGal

Ein gewisser Stolz war Ford-Sprecher Ralph Caba bei der Fahrvorstellung des neuen Ford Fiesta anzusehen. Die achte Generation des Kleinwagens, der seit 1976 im Ford-Programm ist, wird im Gegensatz zu vielen seiner Mitbewerber sowohl als Dreitürer als auch mit fünf Türen angeboten.
Immerhin ordern rund 20 Prozent der Käufer die 800 Euro günstigere Variante mit drei Pforten, deren Tarife bei 12.950 Euro beginnen. Außerdem ist der Ford Fiesta das einzige Fahrzeug in seinem Segment, das in allen seinen Versionen ausschließlich in Deutschland gebaut wird. Wie der Vorgänger rollt der Fiesta im Stammwerk direkt am Rhein gelegenen Kölner Stadtteil Niehl vom Band.

Der optische Auftritt des neuen Kleinwagens stellt keinen radikalen Bruch im Design dar, vielmehr eine Weiterentwicklung. Die klaren Linien und glatten Oberflächen erhöhen seine Eleganz, was durch die Reduzierung von Kanten und Sicken unterstützt wird. Leicht verändert wurde die Form des immer noch recht dominanten Kühlergrills. Die Heckleuchten verlaufen jetzt horizontal. Der Längenzuwachs von sieben Zentimetern ist vor allem der sportlicheren Keilform geschuldet. Bei fast unverändertem Radstand wuchs die Beinfreiheit im Fond gerade einmal um Daumenbreite, der Kofferrauminhalt von 269 bis 1.093 Litern blieb sogar gleich.



Der zweitkleinste Ford vereint, teilweise serienmäßig oder gegen Aufpreis, gleich 15 Assistenz- und Technologiefunktionen. Die mit Hilfe von Kamera und Radar arbeitende Einrichtung zur Erkennung einer möglichen Kollision funktioniert im Fiesta als erstem Fahrzeug des Herstellers auch nachts. Der Parkassistent ist erstmals bei Ford für die Ein- und Ausparkfunktion mit aktivem Bremseingriff kombiniert. Als „Novum im europäischen Kleinwagensegment“ bezeichnete Ralph Caba zudem „eine Funktion, die beim rückwärts Ausparken aus Querparklücken einen Bereich von rund 40 Metern links und rechts des Fahrzeugs überwacht“.

Umfangreich ist die Motorenpalette für den neuen Fiesta. Neu sind die beiden 1,1-Liter-Dreizylinder-Benziner, die 70 und 85 PS (Normverbrauch: jeweils 4,7 Liter Super auf 100 Kilometer; CO2- Ausstoß: 107 g/km) leisten. Ebenfalls drei Zylinder besitzen die 1,0 Liter großen Ecoboost-Aggregate mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung, die es auf 100 und 125 PS (beide: 4,3 Liter Super; 97 g/km CO2) bringen. Im Herbst soll eine weitere Variante mit 140 PS (4,5 Liter Super; 102 g/km CO2) folgen.



Den ebenfalls direkteinspritzenden 1,5-Liter-Turbodiesel gibt es in zwei neuen Leistungsstufen mit 85 und 120 PS (3,5 und 3,6 Liter Diesel; 90 und 93 g/km CO2). Für die Abgasreinigung der selbstzündenden Vierzylinder ist keine Harnstoffeinspritzung (AdBlue) erforderlich. Erdgas-, Flüssiggas- und Elektroantrieb sind für den Fiesta nicht geplant.

Auf ersten Kb-Testfahrten machte der neue Fiesta, dessen Karosserie gegenüber dem Vorgänger eine um 15 Prozent steifere Karosserie aufweist, eine gute Figur. Der 100 PS starke Benziner konsumierte laut Bordcomputer 6,8 statt der genormten 4,3 Liter Super auf 100 Kilometer (161 und 97 g/km CO2), in der Automatikversion 7,3 statt 5,2 Liter (173 und 123 g/km CO2). Der temperamentvolle Top-Selbstzünder mit 120 PS war mit 4,8 statt 3,5 Liter Diesel unterwegs (127 und 93 g/km CO2).



Beim neuen Fiesta setzt Ford auf bewährte Bezeichnungen und neue Ausstattungslinien. Den Einstieg bildet wie bisher das Niveau „Trend“. Darüber rangiert neu die Ausführung „Cool & Connect“. Aus dem Vorgänger bekannt sind „Titanium“ und „ST-Line“ mit speziell gestalteten Karosserieelementen. Neu ist das besonders luxuriöse „Level Vignale“. „Active“ bezeichnet eine leicht veränderte Karosserieversion mit rustikalem Einschlag in Offroad-Optik. „ST“ steht wieder für das besonders leistungsstarke Topmodell der neuen Fiesta-Familie.

Mit dem neuen Focus ST erscheint im Frühjahr 2018 ein komplett neu entwickelter Ecoboost- Turbobenziner. Der 1,5 Liter große Dreizylindermotor mobilisiert 200 PS und weist ein maximales Drehmoment von 290 Newtonmetern auf. Damit beschleunigt der kleine Flitzer in 6,7 Sekunden auf Tempo 100. Das Triebwerk verfügt über eine Zylinderabschaltung, die in nur 14 Millisekunden reagiert. Nach Angaben von Ford-Sprecher Caba sinkt dadurch der Verbrauch um etwa sechs Prozent. Ebenfalls im Frühjahr ergänzt der Fiesta Active die Modellpalette. Dabei handelt es sich um eine fünftürige Version mit größerer Bodenfreiheit, Schutzbeplankung und Dachreling.



Im Detail: Ford Fiesta Fünftürer 1,0 Ecoboost Titanium

Fahrzeugsegment: Kleinwagen;
Motor: Dreizylinder-Turbobenziner mit Direkteinspritzung und zwölf Ventilen;
Hubraum: 998 ccm;
Leistung: 100 PS/74 kW bei 4.500 bis 6.500 U/min.;
Maximales Drehmoment: 170 Nm bei 1.500 bis 4.000 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,5 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Normverbrauch: innerorts: 5,4 Liter/100 km, außerorts: 3,6 Liter/100 km, insgesamt: 4,3 Liter/100 km;
CO2-Emission: 97 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: A;
Tankinhalt: 42 Liter;
Theoretische Reichweite: 977 km;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.040 mm/1.735 mm/1.476 mm;
Radstand: 2.493 mm;
Kofferraumvolumen: 269 bis 1.093 Liter;
Leergewicht: 1.164 kg;
Nutzlast: 501 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.665 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.000 kg/580 kg;
Wendekreis: 10,05 m;
Bremsen (vorn/ hinten): Scheiben innenbelüftet/Trommel;
Räder: 6 J x 16, Leichtmetall;
Bereifung: 195/55 R 16 87 V;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 16/Teilkasko: 17/Vollkasko: 17;
Preis: 18.150 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Foto: Ford