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Tipp: Die Scheibenwaschanlage gehört zur Hauptuntersuchung
Zusätze gegen Insekten, Schlieren und Frost / Rat von der KÜS: Vor dem Wechsel von Winter- auf Sommerzusatz das Wischwasser komplett austauschen

RobGal

Autofahrer werden vom Staat nicht alleingelassen. Selbst das Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage wollte die Bundesregierung vorschreiben und zusammen mit einer Winterreifenpflicht einführen. Dazu erweiterte sie 2006 die Straßenverkehrsordnung (StVO) um einen Absatz, dass Fahrzeuge den Wetterverhältnissen anzupassen seien. Dazu sollten "insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage" gehören. "Zu unbestimmt", urteilten die Richter des Oberlandesgerichts Oldenburg vier Jahre später, weshalb die Bundesregierung den Absatz – in eine zwar präzise, aber völlig unverständliche Version – abänderte. Dabei ließ sie das Frostschutzmittel außen vor. Nun muss die StVO ganz ohne auskommen.
Die meisten Autofahrer wird das nicht sorgen, denn sie werden auch so darauf achten, dass stets genügend Wischwasser im Tank ist, allein weil eine gute Sicht recht angenehm und nützlich ist. Jedoch sollte man im Winter an den Frostschutz denken. Wenn nämlich die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, dann wird die Scheibenwaschanlage "besonders anfällig", warnt die Sachverständigenorganisation KÜS. "Fehlt der Gefrierschutz im Waschwasser, funktioniert sie nicht, und die Scheibe bleibt schmutzig – eine gefährliche Situation im Straßenverkehr ist die Folge", betont die KÜS. Genügend Frostschutzmittel schützt die Anlage vor dem Einfrieren und sorgt auch bei Salzwasserschlieren für klare Sicht.

Einmal komplett auswechseln
Mit dem Wechsel von der kalten zur warmen Jahreszeit sollte man gleich auch vom Winter- auf das Sommerwaschmittel umsteigen und zu Beginn die gesamte Flüssigkeit einmal austauschen, rät die KÜS. Das heißt, dass der Behälter vollständig geleert und danach neu aufgefüllt wird. Verwendet man ein Konzentrat, sollte es zuerst angerührt und erst dann in den Behälter der Waschanlage gefüllt werden. Andernfalls sei nicht sichergestellt, erklärt die KÜS, dass sich Konzentrat und Wasser richtig vermischen.
Die Sommerspezialisten sind auf die Beseitigung von toten Insekten und von Baumharz auf der Scheibe ausgelegt. Gleichzeitig verhindern sie sichtbehindernde Schlierenbildungen, irritierende Blendungen und leidige Lichtreflexe. So werden Windschutz- und Heckscheiben, je nach Fahrzeugausstattung auch die Scheinwerfer blitzblank.
Es lohnt sich, die Scheibenwaschanlage zu pflegen, zumal sie – zusammen mit den Scheibenwischern – bei der regelmäßigen Hauptuntersuchung (HU) von den Sachverständigen unter die Lupe genommen wird. Je nach Zustand und Mängelhäufigkeit könne der Prüfingenieur dabei sogar einen erheblichen Mangel feststellen, weiß die KÜS.
Ob Fertigmischung oder Konzentrat – man sollte auf die Qualität des Mittels achten. Denn die Fächerdüsen moderner Systeme und die Hochdruckdüsen der Reinigungsanlagen für Scheinwerfer verlangen eine gewisse Zähflüssigkeit. Billige Waschzusätze, so die KÜS, enthalten sehr oft Aceton oder Methanol, die Lack, Gummi und Kunststoff (etwa der Gehäuse der Lichtanlage) angreifen und das Material auf Dauer schädigen können. Auch von selbstangerührten Mischungen, beispielsweise mit Spiritus oder einem Spülmittel, sollte man die Finger lassen. "Sie zeigen ebenfalls eher negative Auswirkungen", warnen die KÜS-Experten Spiritus hinterlässt einen lästigen Schmierfilm auf der Scheibe, und Spülmittel reinigt nicht richtig.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: fotomek - Fotolia.com