Low-Budget-Auto: Wird VW´s kleinster ein Chinese?Nomen est omen: „Wir haben über unseren Namen nachgedacht“ / VW will nach einigen Fehlschlägen nun endlich ein besonders preisgünstiges Auto entwickeln
An gescheiterten Versuchen mangelt es VW nicht. Die angestrebte Zusammenarbeit mit dem indischen Automobilproduzenten Tata wurde kürzlich aus Mangel an wirtschaftlichen Erfolgsaussichten beendet und damit auch das gemeinsame Projekt eines preisgünstiges Modells, das Tata mit dem Nano bereits hat. Und im vorigen Jahr war die angestrebte Kooperation mit dem japanischen Produzenten Suzuki wegen Zwistigkeiten frühzeitig abgebrochen worden. Selbst Überlegungen der tschechischen VW-Tochter Škoda, ein „Billigauto“ auf die Reifen zu stellen, sind zumindest bislang nicht zur Serienreife gelangt. Damit ist das ursprüngliche Ziel, bis 2019 ein Fahrzeug im „Low-Budget“-Segment in Indien anzubieten, in weite Ferne gerückt.
Nun soll dieses Vorhaben bis 2020 gelingen. VW steht dabei aber gleich unter doppeltem Handlungsdruck. Als einer der weltweit größten Autobauer muss der Konzern im harten Wettbewerb ein preiswertes Fahrzeug für aufstrebende Länder wie Indien anbieten, das dem wachsenden Bedarf nach motorisierter Mobilität nachkommt. Zum zweiten ist auch VW gezwungen, darauf zu achten, dass seine Fahrzeugflotte die verschärften Emissionsgrenzwerte einhält.
Aus diesen Gründen plant die Unternehmensleitung in Wolfsburg, den einzelnen Vertretungen in den Regionen mehr Kompetenzen zuzumessen. So wird in China mit dem dortigen Kooperationspartner FAW intensiv an dem Projekt eines preisgünstigen Modells gearbeitet.