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Porsche ambitioniert in die Elektromobilität
Die VW-Tochter verdoppelt ihre Investitionen auf sechs Milliarden Euro | Porsche Mission E mit 600 PS soll Ende 2019 marktreif sein

RobGal

Die Sportwagenschmiede Porsche hat das letzte Jahr gut abgeschlossen. 2017 lag der Umsatz der VW-Tochter bei 22,3 Milliarden Euro und das operative Ergebnis bei 3,9 Milliarden Euro. Damit wurde das selbstgesetzte Ziel von 15 Prozent Umsatzrendite klar erreicht.
Nun sollen nach Aussagen des Porsche-Vorstands die Investitionen für die Elektromobilität bis 2022 von derzeit drei Milliarden auf sechs Milliarden Euro verdoppelt werden. Diese Summe soll für Plug-in-Hybridvarianten bestehender Modelle und für neue, rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge verwandt werden, mit denen der Vorstandsvorsitzender Oliver Blume auch neue Segmente beschreiten möchte, wie er erklärte. Porsche beabsichtigt, schneller den Umstieg auf E-Autos zu schaffen als die anderen Hersteller in Deutschland. Bereits 2023 soll mindestens jeder zweite verkaufte Porsche einen Elektroantrieb haben.

Der erste reine E-Porsche soll Ende 2019 die Marktreife erlangt haben. Die „MissionE“ verfügt laut Hersteller über eine Systemleistung von 600 PS und schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,5 Sekunden. Die Reichweite soll bis zu 500 Kilometer betragen, die Ladezeit für 80 Prozent wird mit nur 15 Minuten angegeben. Von der Mission E sollen weitere Modelle abgeleitet werden, die dann sukzessive verwirklicht werden sollen. Die Mission E soll im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen gefertigt werden, in dem vorerst 20.000 Einheiten pro Jahr entstehen sollen. Darüber hinaus arbeitet Porsche an einer Plattform für elektrische Sportwagen, auf die auch die Konzernschwestern Audi und Lamborghini werden zurückgreifen können. Bereits für 2021 kündigte Porsche die Elektroversion des erfolgreichen Macan (SUV) an, dessen Plattform auch von Audi genutzt werden könnte.

Porsche-Chef Blume: E-Auto-Markt dynamisiert sich in nächsten drei bis fünf Jahren

Als wichtige Absatzgebiete für die Mission E sieht Porsche-Chef Blume die USA, den zweitgrößten Automarkt der Welt mit einer gutbetuchten Kundschaft, und Norwegen, wo die Elektromobilität staatlich stark gefördert und entsprechend gut nachgefragt wird. Die Käufer in der Bundesrepublik halten sich noch zurück, räumt Blume ein, weil die Infrastruktur für E-Fahrzeuge noch nicht ausreichend entwickelt sei. Blume zeigt sich aber optimistisch, dass sich die Entwicklung über die nächsten drei bis fünf Jahre schnell dynamisieren wird.

Investitionen plant der Porsche-Vorstand zudem in den Ausbau der Fertigung, in neue Technologien, die Ladeinfrastruktur und in Mobilitätskonzepte. So beteiligt sich Porsche an Ionity, das ist ein Gemeinschaftsunternehmen mehrerer Autohersteller, die bis 2020 ein Schnellladenetz entlang den Hauptverkehrsachsen in Europa errichten möchten.

Gleichwohl will sich Porsche nicht vom Dieselantrieb verabschieden – trotz des Imageverlustes und obwohl auch Porsche-Modelle in den Verdacht von manipulierten Abgaswerten geraten sind. Man wolle auch zukünftig „sehr puristische Sportwagen mit Verbrennungsmotoren“ entwickeln, bauen und anbieten, betonte Blume. „Wir werden auf Sicht an Dieselaggregaten festhalten, weil wir sie für effizient halten und für notwendig, um die CO2-Ziele zu erreichen.“
Quellen
    • Foto: Archiv Unfallzeitung
    • Quelle: Olaf Walther (kb)