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VW Caddy Alltrack: Mit einem Hauch von Lifestyle ins Gelände
Vierte Generation des Hochdachkombis / Hervorragend auf der Straße mit Doppelkupplungsgetriebe und Allradantrieb – wird aber nur für zwei Dieselmotoren angeboten

RobGal

In den Tiefen seiner Gene und Wurzeln ist der VW Caddy ein kleines Nutzfahrzeug. Diese Einstufung wertet den im polnischen Poznan gebauten Stadtlieferwagen und Familienvan aber keinesfalls ab. Mit einem schmucken Hauch von Lifestyle tritt die vierte Generation als Caddy Alltrack an und beerbt damit den Vorgänger Cross Caddy als Variante im Stil eines Offroaders.
Wie der herkömmliche Caddy ist auch der Alltrack als Nutzfahrzeug-orientierter Kastenwagen und als fünf- oder (gegen 980 Euro Aufpreis) siebensitziger Hochdachkombi zu haben. Allerdings ist der optisch aufgehübschte Wagen ausschließlich in der kurzen Version mit einer Außenlänge von 4,43 Metern erhältlich. Die fast einen halben Meter längeren Maxi-Modelle passen nach Ansicht eines VW-Sprechers nicht so recht zum Lifestyle-Charakter des Caddy Alltrack.

Die optischen Veränderungen der neuen Generation werten den Eindruck der Pkw-Varianten spürbar auf. Dazu tragen diverse Beplankungen an den Radläufen sowie Zusatzleisten an den Türen bei, aber auch ein schwarz lackierter Kühlergrill mit drei Chromleisten und ein Design- Unterfahrschutz. Die Dachreling glänzt silbern, die speziellen 17-Zoll-Leichtmetallräder sind lackiert und glanzgedreht. Pkw-Außenspiegel, Halogenscheinwerfer, Nebellampen und dunkel eingefärbte Rückleuchten runden das Bild stimmig ab. Im Innenraum gibt es Carboneinlagen am Armaturenbrett, eigens kreierte Sitzbezüge, ein Chrompaket sowie ein Lederpaket mit muskatfarbenen Nähten.

Identisch mit den Pkw-Modellen des "normalen" Caddy ist die Motorenpalette der Alltrack- Familie. Bei den Benzinern besteht die Auswahl aus drei Aggregaten: ein 1,2 Liter großer TSI- Benzin-Vierzylindermotor mit 84 PS (Normverbrauch: 5,6 Liter Super auf 100 Kilometer; CO2-Ausstoß: 131 g/km), ein 1,0 Liter großer TSI-Dreizylinder mit 102 PS (5,3 Liter Super; 123 g/km CO2) und ein 1,4 Liter großer TSI-Vierzylinder mit 125 PS (5,9 Liter Super; 135 g/km CO2). Ebenfalls wieder im Angebot ist ein Erdgasantrieb mit 110 PS (4,1 kg Erdgas auf 100 Kilometer; 112 g/km CO2). Außerdem bietet VW als Dieselaggregat den 2,0 TDI in gleich vier Leistungsstufen von 75 bis 150 PS (4,6 bis 5,4 Liter; 119 bis 130 g/km CO2) an. Je nach Motorisierung gibt es Fünf- und Sechsgangschalter, Sechs- oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Damit die vier Selbstzünder die Abgasnorm Euro VI erfüllen, bedarf es der Zugabe der Harnstofflösung AdBlue. Zwar ist der Einfüllstutzen nicht neben dem des Dieseltanks platziert, aber zum Glück auch nicht in den Tiefen des Kofferraums verborgen. Vielmehr befindet er sich gut zugänglich im Motorraum. Eine Gummischale verhindert, dass beim Einfüllen verschüttete Flüssigkeit irgendwelche Motorenteile verschmutzt, was auch noch zu Geruchsbelästigungen führen könnte.

Bei unseren ersten Testrunden konnten wir aufschlussreiche Vergleiche zwischen dem Frontantrieb und dem permanenten Allradantrieb 4motion erfahren. Während der Caddy Alltrack als Allradler einen extrem steilen Hügel mit lockerem Untergrund spielend schaffte, bedurfte es mit dem Fronttriebler einiger Erfahrung und eines sensiblen Gasfußes, um sich nicht auf halber Strecke mit durchdrehenden Rädern in den Untergrund einzugraben. Auch die Fahrtests auf einer Folie, die eine festgefahrene Schneedecke auf ansteigender Strecke simulierte, gingen klar an den 4x4-Alltrack. Gleiche Ergebnisse auch bei Ausweichversuchen auf nasser Piste oder das Beschleunigen auf einseitig griffiger Fahrbahn.

Der Allradantrieb kann zwar die Grenzen der Physik nicht überlisten, bietet aber deutlich mehr Potential und Sicherheitsreserven als der Fronttriebler. Umso erstaunlicher ist, dass Volkswagen Nutzfahrzeuge den Caddy Alltrack 4motion nur in zwei Versionen anbietet, und zwar zu den beiden stärkeren Dieselmotoren mit 122 und mit 150 PS. Bei unseren Testtouren auf öffentlicher Straße hinterließ die ausschließlich mit Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe erhältliche Topmotorisierung als Allradler ebenfalls einen hervorragenden Eindruck.

Bei 24.359 Euro für den schwächsten Benziner starten die Preise für den VW Caddy Alltrack als Pkw. Die Erdgasversion kostet 29.375 Euro. Der günstigste Selbstzünder mit 75 PS ist für 25.978 Euro zu haben. Die beiden Allradmodelle mit den leistungsstarken Dieselmotoren schlagen mit 31.761 und 36.235 Euro zu Buche.



Im Detail: VW Caddy Alltrack Fünfsitzer 2,0 TDI 4Motion

Fahrzeugsegment: Hochdachkombi der Kompaktklasse;
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 1.968 ccm;
Leistung: 150 PS/110 kW bei 3.500 bis 4.000 U/min.;
Maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 bis 3.000 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,2 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 189 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Verbrauch (Norm): innerorts: 6,4 Liter/100 km, außerorts: 4,9 Liter/100 km, insgesamt: 5,4 Liter/100 km;
CO2-Emission: 143 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Tankinhalt: 55 Liter;
Theoretische Reichweite: 1.019 km;
Übersetzung: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe;
Antrieb: permanenter Allrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.430 mm/1.793 mm/1.891 mm;
Radstand: 2.682 mm;
Kofferraumvolumen: 750 bis 3.030 Liter;
Leergewicht: 1.590 kg;
Nutzlast: 700 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.290 kg;
Anhängelast (gebremst/ ungebremst): 1.500 kg/750 kg;
Wendekreis: 11,1 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben/Scheiben;
Räder: 6 J x 17, Leichtmetall;
Bereifung: 205/50 R 17;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 16/Teilkasko: 23/Vollkasko: 19;
Preis: 36.235,50 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Foto: Hersteller