Diesel-Debatte: Handwerkspräsident fordert Hardware-NachrüstungHarsche Kritik an Autobauern - Politik soll Hersteller in die Pflicht nehmen
Wollseifer, der die Interessen von mehr als einer Million Betrieben mit rund 5,4 Millionen Beschäftigten vertritt, betont mit Blick auf Fahrverbote in Städten, dass das Handwerk Millionen Nutzfahrzeuge – die allermeisten mit Dieselantrieb – „imguten Glauben“ gekauft habe, sie für einen längeren Zeitraum nutzen zu können. Die Hardware-Nachrüstung sei eine effiziente Maßnahme, bekräftigt er, welche die Autohersteller „jetzt umsetzen und bezahlen“ müssten.
Mit Audi, Mercedes und Co. geht der ZDH-Präsident hart ins Gericht: „Wir wollen nicht die Dummen sein, weil die Autohersteller ihre Produktversprechen nicht eingehalten und gelinde gesagt geschummelt haben.“ Er weist darauf hin, dass die entsprechenden Teile zur Umrüstung durchaus vorhanden seien und für das Ausland sogar schon eingebaut würden, „wie wir von unseren Kfz-Werkstätten wissen“. Nur hierzulande sei das bisher unterblieben, kritisiert Wollseifer.
Auch die Politik wird von dem obersten Handwerker nicht geschont: „Teile der Politikschützen die (Auto-)Branche zu sehr“, moniert er. „Es wäre leicht, die Autobauer in die Pflicht zu nehmen“, es müsse nur getan werden. Dafür sei eine „klare politische Ansage“ nötig.