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Renault Zoe R110: Mehr Power für den französischen Stromer
Europas meistverkaufter Elektro-Pkw bekommt einen stärkeren Motor mit 108 PS - 300 Kilometer Reichweite im neuen Messzyklus

RobGal

Es ist schon komisch: Elektroautos fahren überwiegend in der (Un-)Farbe Weiß durch die Lande. Umso erfreulicher, dass Renault mit dem neuen Zoe R110 in Blau, Rot oder Violett bunte Farbtupfer auf die Straße bringt. Angetrieben wird der 4,09 Meter lange Kleinwagen von einem neuen Elektromotor, der 80 kW (108 PS) mobilisiert. Das sind 12 kW oder 16 PS mehr als das bisher im Zoe angebotene Aggregat, das 68 kW (92 PS) erwirtschaftet und in Verbindung mit einer 22 kWh großen Batterie als Einstiegsversion weiterhin im Angebot der französischen Baureihe bleibt.
Angetrieben wird der 4,09 Meter lange Kleinwagen von einem neuen Elektromotor, der 80 kW (108 PS) mobilisiert. Das sind 12 kW oder 16 PS mehr als das bisher im Zoe angebotene Aggregat, das 68 kW (92 PS) erwirtschaftet und in Verbindung mit einer 22 kWh großen Batterie als Einstiegsversion weiterhin im Angebot der französischen Baureihe bleibt.

Der Zoe R110 wird in Flins bei Paris gebaut und sein Elektromotor in Cléon im Nordwesten Frankreichs. Er verfügt über einen Akku mit 41 kWh. Weil die neue, größere Batterie in den Ab-messungen der alten gleicht, mussten keinerlei Umbauten am Fahrzeug vorgenommen werden, das auf der gleichen Plattform wie der Clio basiert. Unverändert geblieben ist auch die maximale Reichweite, die Renault nach dem neuesten Messzyklus mit 300 Kilometern angibt. Die realen Distanzen im Alltag hängen jedoch stark von verschiedenen Faktoren ab: von der Außentemperatur, der Benutzung von Stromfressern wie Licht, Radio oder Klimaautomatik sowie nicht zuletzt von der Fahrweise und dem Streckenprofil. Bei der Präsentation des damals neuen 41-kWh-Speichers vor eineinhalb Jahren der Hersteller beispielsweise darauf hingewiesen, dass sich die Reichweite bei niedrigen Temperaturen auf etwa 200 Kilometer reduzieren würde.

Mit dem neuen Triebwerk, einem fremderregten Drehstrom-Synchron-Elektromotor, knackt der Zoe die Marke von Tempo 80 in 7,6 Sekunden, während das schwächere Aggregat mit 68 kW (92 PS) eine volle Sekunde länger benötigt. Obwohl das maximale Drehmoment mit 225 und 220 Newtonmetern fast auf einem Niveau liegt. Beim Sprint bis 100 km/h vergrößert sich der Abstand auf fast zwei Sekunden: 11,4 zu 13,2 Sekunden. Geblieben ist die aus Gründen der „Reichweitenoptimierung“ elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h.

Im Fahrbetrieb erweist sich der Zoe R110 als flinker und agiler Mini. Im normalen Fahrmodus braust er locker-flockig auch über bergige Routen, liegt sauber auf der Straße und vermittelt so-gar richtigen Fahrspaß. Der Eco-Modus reduziert die Leistung des Elektromotors um die Hälfte und fährt auch die Klimatisierung zurück. Auf diese Art verspricht Renault eine zusätzliche Reichweite von bis zu 18 Kilometern. Dies kann der Fahrer aber auch selbst beeinflussen. So gewinnt er beim Lupfen des Pedals und beim Bremsen Bewegungsenergie zurück und füllt damit den „Spritvorrat“ während der Fahrt etwas auf. Die Veränderungen lassen sich im Display ablesen.

Lange oder sehr lange Ladezeit
Riesige Unterschiede weist der Zoe R110 bei den unterschiedlichen Möglichkeiten zu „tanken“ auf. Eine beschleunigte Aufladung von bis zu 80 Prozent der Kapazität dauert unter optimalen Bedingungen eine Stunde und 45 Minuten. An der Haushaltssteckdose können aber auch 25 Stunden vergehen, ehe der „Saft“ im Lithium-Ionen-Akku wieder voll zur Verfügung steht.

Ob überhaupt und wann sich ein Stromer gegenüber einem herkömmlichen Verbrenner finanziell lohnt, ist eine reine Rechenaufgabe. Immerhin schlägt die Anschaffung des generell fünftürigen Zoe R110 mit mindestens 27.900 Euro zu Buche. Hinzu kommen die Kosten für die Batteriemiete, die sich in der Höhe an der jährlichen Fahrleistung orientiert. Wer den Akku kaufen möchte, muss weitere 8.000 Euro einkalkulieren.

Es ist immer noch ein Horrorszenario, wenn man mit einem Elektroauto unterwegs ist: Die Vorstellung, bei Nacht und Nebel irgendwo in der Pampa zu stranden, weil tiefe Temperaturen oder eine unvorhersehbare Umleitung den Vorrat an dem elektrischen „Kraftstoff“ früher als geplant zur Neige gehen ließ, ist nicht gerade beruhigend. Die Tatsache, dass es in Deutschland Ende letzten Jahres gerade einmal 4.000 öffentliche Ladestationen mit insgesamt 8.000 Ladepunkten gab, macht die Sache nicht viel angenehmer – Tankstellen gibt es über 14.000. Für den Zoe gibt es mit der sogenannten Z. E. Assistance immerhin noch einen Rettungsanker. Der auf Renault-Stromer spezialisierte Pannendienst schleppt den Havaristen laut Hersteller bis zu 80 Kilometer kostenlos zu jeder gewünschten „Zapfsäule“.

Details zum - Renault Zoe R110 Limited - befinden sich im Spoiler

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Fahrzeugklasse: Fünftüriger Kleinwagen;
Motor: Fremderregter Drehstrom-Synchron-Elektromotor;
Leistung: 108 PS/80 kW bei 3.395 bis 10.998 U/min.;
Maximales Drehmoment: 290 Nm bei 1.500 bis 3.395 U/min.;
Batterie: Lithium-Ionen;
Nennkapazität: 41 kWh;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 11,4 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h (abgeregelt);
Theoretische Reichweite: 300 Kilometer;
CO2-Emission: 0 g/km;
Energieeffizienzklasse: A+;
Übersetzung: automatisches Untersetzungsgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.085 mm/ 1.730 mm/1.562 mm;
Radstand: 2.588 mm;
Kofferraumvolumen: 338 bis 1.225 Liter;
Leergewicht: 1.575 kg;
Nutzlast: 379 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.954 kg;
Anhängelast: (nicht zugelassen);
Wendekreis: 10,56 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Trommel;
Räder: 6,5 J x 16, Leichtmetall;
Bereifung: 195/55 R 16 Q;
Versicherungstypenklassen:
  • Haftpflicht: 14
  • Teilkasko: 18
  • Vollkasko: 19
Preis:27.900 Euro zuzüglich Batteriemiete oder 35.900 Euro mit Batteriekauf.


Das beliebteste Elektroauto in Deutschland ist nach wie vor der Renault Zoe. Insgesamt wurden 2.690 Einheiten des Elektrokleinwagens im ersten Halbjahr 2018 neu zugelassen, das waren elf Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahren. Renault verfügte Ende Juni über einen Marktanteil bei den Elektroautos von 16 Prozent. Für die Nummer eins unter den Stromern wurden von Januar bis Juni rund 1.750 Förderanträge gestellt. Für keine anderes E-Auto wurden mehr beantragt. Renault bietet mit Elektroantrieb außerdem den Hochdachkombi Kangoo Z. E. und den zweisitzigen Twizy an. Bereits im Testbetrieb bei Kunden befindet sich der mittelgroße E-Transporter Master Z. E., der laut Renault je nach Aufbau bis zu 200 Kilometer Reichweite und bis zu 1.400 Kilogramm Zuladung bietet.
Quellen
    • Foto: Renault | Text: Thomas G. Zügner (kb)