Rückblick: Vom Debakel zum ErfolgDaimler hat zumindest einmal bewiesen, wie man mit einer technischen Blamage umgeht und am Ende sogar einen Erfolg daraus macht - vor über 20 Jahren war es der „Elchtest“ der A-Klasse
Wenige Monate später, im Januar 1998, rollte dann die Serienfertigung der technisch deutlich verbesserten Auflage des A-Modells an. Ursprünglich sollte der Wagen bereits ab dem letzten Quartal 1997 vom Band laufen, doch der Überschlag warf die Pläne um. Die Geschichte geriet für Daimler-Benz zunächst zum Debakel. Hohn und Spott in Öffentlichkeit und Fachwelt musste der Stuttgarter Premiumhersteller über sich ergehen lassen. „Kleinster Kipper der Welt“ und „Purzel“ waren nur einige Spitznamen, die feixende Beobachter ersannen.
Doch ein zupackendes und sachorientiertes Krisenmanagement ermöglichte es Mercedes, die Krise zu wenden und daraus sogar einen Erfolg zu machen. Denn mit dem ESP in der A-Klasse wurde die Sicherheitstechnik in die Kompaktwagenklassen eingeführt, die erst im März 1995 ihre Weltpremiere im Mercedes-Coupé S 600 gefeiert hatte und bis dahin nur den Oberklassemodellen von Daimler-Benz vorbehalten war. So ebnete die A-Klasse der Sicherheitstechnik den Weg in alle Mercedes-Modelle und erhöhte den Druck auf die Wettbewerber nachzuziehen. Die Sicherheitsentwicklung im Automobilbau wurde beschleunigt und sicherte wie nebenbei auch neue Arbeitsplätze beim ESP-Hersteller Bosch. Damit hat Daimler zumindest einmal bewiesen, wie man mit einer technischen Blamage umgeht.