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Kfz-Bestand
So fährt man in Deutschland Auto

RobGal

Im vergangenen Jahr stieg der Fahrzeugbestand in Deutschland um mehr als eine Million Fahrzeuge oder um 1,8 Prozent. 61,5 Millionen Kraftfahrzeuge zählte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zum 1. Januar dieses Jahres, darunter 54,6 Millionen Pkw, Lkw, Busse und Reisemobile sowie 6,9 Millionen Anhänger. Hinzu kamen an die zwei Millionen Zweiräder mit Versicherungskennzeichen (Mopeds etc.).
Die Pkw mit alternativem Antrieb stiegen vom 1.1.2014 bis zum 1.1.2016 um 33.816 Stück, von 679.744 auf 713.560, das entsprach in beiden Jahren einem Anteil am Gesamtbestand von 1,6 Prozent, ihr Anteil an den Neuzulassungen betrug 1,7 Prozent. Allerdings gab es deutlich mehr Elektro- und Hybridautos. Der Stromer-Bestand erhöhte sich um 34,6 Prozent auf 25.502 Einheiten und der der Hybriden um 21 Prozent auf immerhin 130.365 Einheiten. Die Erdgas-Pkw machten 0,2 und die Flüssiggas-Pkw 1,1 Prozent aus (80.300 und 475.711) – allerdings sind beide Gasvarianten unter den Neuzulassungen mit zusammen 0,3 Prozent kaum noch vertreten.

Nicht verwunderlich ist, dass immer mehr Fahrzeuge die strengsten Emissionsklassen Euro V und Euro VI aufweisen. Ihr Anteil wuchs zusammen von 25,7 Prozent (1.1.2014) auf 37,1 Prozent (1.1.2016). Gleichzeitig verschwinden Euro-I- und -II-Pkw nach und nach aus dem Bestand. Ihre Zahl schrumpfte um knapp eine Million auf jetzt 13,6 Prozent.

Das durchschnittliche Alter der Pkw steigt und steigt. Es betrug am 1.1.2016 stolze 9,2 Jahre, im Vorjahr waren es noch 9,0 Jahre. Jeder hundertste Wagen hatte mehr als 30 Jahre auf dem Buckel (1,2 Prozent), unterm Strich zählte das KBA 388.120 Klassiker mit H-Kennzeichen, was einer beträchtlichen Steigerung um bemerkenswerte elf Prozent gleichkommt.

Die Anzahl der Pkw auf unseren Straßen wuchs im vergangenen Jahr um 1,5 Prozent auf nun mehr 45.071.209 Fahrzeuge. Gleichzeitig wuchs der Pkw-Markt um 5,6 Prozent auf 3,2 Millionen Neuzulassungen, wobei die deutschen Hersteller wie gewohnt "ihren" Automarkt dominieren.

64,9 Prozent der Pkw kamen von heimischen Fabrikaten. Trotz des Abgasskandals blieb Volkswagen mit 21,6 Prozent Marktführer in Deutschland und steigerte seinen Bestand in Deutschland sogar leicht stärker als der Durchschnitt um 1,8 Prozent. Opel behauptete mit 10,4 Prozent Marktanteil seinen zweiten Platz (Bestand: -2,0 Prozent), und Mercedes verteidigte den dritten Platz mit 9,4 Prozent (Bestand: +1,7 Prozent).

Bei den Importmarken hat Renault weiterhin die Nase vorn. Der Rückgang um 1,9 Prozent hat der französischen Marke zwar nicht den Spitzenplatz gekostet, sie liegt aber mit einem Marktanteil von 4,1 Prozent nur noch knapp vor Škoda mit 3,9 Prozent. Die tschechische VW-Tochter konnte einen stolzen Zuwachs um 8,1 Prozent verbuchen. Toyota wurde mit 2,9 Prozent erneut Dritter (-0,7 Prozent). Die größten Zuwächse im Bestand schafften Jeep (+13,5 Prozent), Dacia (+12,9) und Hyundai (+10,2). Kuriosität am Rande: Die Zahl der zugelassenen Trabis stieg – sogar recht deutlich um 2,2 Prozent oder 720 Einheiten auf insgesamt 33.550.

Der Automobilsalon in Genf zeigte bereits, welche Fahrzeugklasse am beliebtesten sind: Die SUVs kommen immer stärker. Die hohe Sitzposition und das sichere Gefühl macht sie zum Bestseller. Die Pseudo-Geländewagen legten um stolze 20 Prozent auf dem deutschen Markt zu. Die richtigen Geländegänger folgten mit einem Plus von 10,1 Prozent. Am stärksten sind nach wie vor die Kompaktklasse (26,4 Prozent des Gesamtbestandes), die Kleinwagen (19,7) und die Mittelklasse (15,7), wie die Zahlen des KBA belegen.

Zu zwei Dritteln werden die Autos von Benzinmotoren angetrieben, allerdings werden die Diesel beliebter: Während sie im Bestand mit nur knapp einem Drittel vertreten sind, betrug ihr Anteil an den neuzugelassenen Pkw 2015 knapp die Hälfte. Außerdem auffällig: Der Anteil der privaten Neuzulassungen im Vergleich zu den gewerblichen sank deutlich von 36,2 auf 34,2 Prozent.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: so47 - Fotolia.com