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Die Lkw-Auffahrunfälle am Stauende reißen nicht ab. Die Medien müssen fast tattäglich über schwere Lkw-Auffahrunfälle am Stauende berichten. Zuletzt hatte die Unfallzeitung über einen Lkw-Auffahrunfall am 15.4.2019 auf der BAB A 2 berichtet. Jetzt ist es erneut Aufgabe der Unfallzeitung über einen schweren Lkw-Auffahrunfall auf der A 61 zwischen dem Autobahndreieck Bad Neuenahr-Ahrweiler und dem Autobahnkreuz Meckenheim zu berichten. Dieser Lkw-Auffahrunfall endete für einen unbeteiligten Fahrer tödlich und für drei weitere Personen mit schweren Verletzungen. Die Autobahn A 61 war wegen der Rettungs- und Bergungsarbeiten in Fahrtrichtung Köln komplett gesperrt. Der Verkehr wurde ab der Anschlussstelle Mendig umgeleitet.
Am 23.4.2019 gegen 17.00 Uhr kam es auf der BAB A 61 zwischen dem Autobahndreieck Bad Neuenahr-Ahrweiler und dem Autobahnkreuz Meckenheim bei der Gemeinde Grafschaft in Rheinland-Pfalz auf der Richtungsfahrbahn Köln zu einem Verkehrsstau. Ein Lkw-Fahrer hielt seinen Lastkraftwagen ordnungsgemäß an. Hinter diesem Lastwagen hielt ein Opel-Fahrer ebenfalls ordnungsgemäß an. In dem Opel-Pkw befand sich der Fahrer sowie zwei Frauen. Hinter dem Opel-Pkw hielt eine Fahrerin den von ihr gesteuerten BMW-Personenwagen ebenfalls ordnungsgemäß an. Infolge Unachtsamkeit oder zu geringen Sicherheitsabstands fuhr der folgende Sattelzug auf den haltenden BMW auf. Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass der BMW noch auf den Opel geschoben wurde und dieser noch unter den vor ihm stehen Lastwagen gedrückt wurde. Dabei wurde der Fahrer des Opel-Pkws tödlich verletzt. Die zur Unfallstelle gerufenen Rettungskräfte konnten dem Fahrer des Opel-Fahrzeugs nicht mehr helfen. Seine beiden Beifahrerinnen kamen schwer verletzt ins Krankenhaus. Auch die Fahrerin des BMW wurde in ein Krankenhaus verbracht. Wegen des Einsatzes war die Strecke Richtung Köln zeitweise komplett gesperrt. Die Polizei leitete den Verkehr ab Mendig um. Auf der Gegenfahrbahn bildete sich wegen Gaffer ein Stau. Gegen Gaffer auf der Gegenfahrbahn stellte die Polizei Sichtschutzwände auf. Seelsorger betreuten vor Ort sowohl die Zeugen des Unfalls als auch die Einsatzkräfte. Laut Feuerwehr war es der zweite schwere Unfall an dieser Stelle innerhalb einer Woche.

Fazit: Wann endlich reagiert die Politik? Fast täglich Todesopfer, die durch Lkw-Auffahrunfälle am Stauende zurückzuführen sind, können und dürfen nicht hingenommen werden. Lkw-Industrie hin oder her – so kann es auf keinen Fall weitergehen. Mittlerweile sterben durch Lkw-Auffahrunfälle am Stauende mehr Menschen als durch Pkws. Schon allein die gewaltige Masse der Lastfahrzeuge bedingt, dass diese vorsichtiger – und damit langsamer fahren müssen als es jetzt der Fall ist. Die Geschwindigkeit von 80 km/h ist schlicht und ergreifend zu hoch. Denn die Aufprallmasse ist bei dieser Geschwindigkeit so groß, dass nur noch Schwerverletzte oder Tote aus den Trümmern der davorstehenden Fahrzeuge geborgen werden können. Wenn schon die Hersteller und die Speditionen nicht bereit sind, Abstandssensoren mit automatischer Abstandsregelung, die nicht abgeschaltet erden kann, freiwillig einzubauen, so muss der Gesetzgeber handeln oder die Bundesländer, indem sie für Lkws generell Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 60 km/h in ihrem Bereich einführen und die betreffenden Autobahnen entsprechend ausschildern. Ein generelles Lkw-Überholverbot muss dann gleich sofort mit angeordnet werden. Der Verkehr auf der Autobahn muss damit uninteressant gemacht werden, damit die nicht verderblichen Güter wieder auf die Bahn gebracht werden. Die Güterzüge der Bahn fahren dann doppelt so schnell wie die Lastkraftwagen auf der Autobahn.
Quellen
    • Foto: Archiv Unfallzeitung