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Wenn ein Autokäufer sein neues Gefährt auswählt, entscheidet er sich auch für eine Farbe. Was verbindet er mit ihr? Die Autofarbe ist Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, sagt der Verband der Automobilindustrie (VDA), und ebenso des Zeitgeistes. Bei der Farbwahl spielen zudem auch noch ganz andere Faktoren eine Rolle. Etwa Designtrends oder wie man von anderen gesehen werden möchte. Aber auch die Erwartung, eines Tages beim Weiterverkauf des Autos einen höheren Preis zu erzielen, fließt in die Entscheidung für eine Farbe ein. Immerhin sind drei von vier Autokäufern überzeugt, dass die Lackfarbe den Wiederverkaufswert beeinflusst.
Bei der Farbwahl für die neuzugelassenen Pkw in der Bundesrepublik hat zwischen 1991 und 2015 eine regelrechte Trendwende stattgefunden, wie eine VDA-Statistik auf der Grundlage von Zahlenmaterial des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt: Waren in den neunziger Jahren die sogenannten echten Farben, Blau, Gelb, Grün und Rot, mit einem Anteil von bis zu zwei Dritteln im Jahr 1995 klar dominant, werden seitdem die "unechten" Farben Weiß, Schwarz und Grau immer stärker nachgefragt. Ihr Anteil stieg stetig von 25 auf jetzt 76 Prozent – mit weiter wachsender Tendenz.
Rot steht für Wärme und Leidenschaft, aber auch für Mut und Kraft. Anfang der neunziger Jahre war es mit rund 25 Prozent am beliebtesten, wurde aber Mitte des Jahrzehnts von Blau (Harmonie, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit) als Spitzenreiter abgelöst. Ende der neunziger Jahre schob sich dann aber schon das sachlich-neutrale Grau (einschließlich Silber) nach vorn. Es zierte im Jahr 2004 fast jeden zweiten Neu-Pkw. Nach dessen Rückgang wurde 2011 erstmals das modern-funktionale und als konservativ geltende Schwarz die beliebteste Autofarbe (31 Prozent), bis die Autokäufer 2015 erneut Grau mit 29 Prozent am häufigsten auswählten
Weiß erlebt geradezu einen Boom. Es steht für Sauberkeit, Ehrlichkeit und Klugheit, ebenso wie für das Gute und das Neue. Es stieg in der Beliebtheit der Neuwagenkäufer von 1,6 Prozent im Jahr 2006 kontinuierlich auf jetzt 19,4 Prozent, erlitt aber 2015 erstmals eine leichte Abkühlung.
Gelb (inklusive Orange) behält seit 1991 eine Fangemeinde von stabil rund zwei Prozent. Wer sich für Gelb entscheidet drückt damit Optimismus und Lebensfreude aus. Braun wurde im selben Zeitraum mit 0,6 Prozent Anteilen von einer absoluten Randerscheinung im automobilen Farbspektrum zu einer wahrnehmbaren Farbe mit jetzt 4,7 Prozent – gerade hier zeigen sich auch die schillernden Neuentwicklungen der Lackhersteller, die mit verschiedenen Effekten die Farbtöne ordentlich aufpeppen. Großer Verlierer ist übrigens das Grün, das vor zwanzig Jahren bei nahezu jedem fünften Auto zu sehen war, jetzt erscheint es nur noch auf jedem hundertsten – es steht für Frische, Gesundheit und Leben.
Aber was sind es für Menschen, die sich für eine bestimmte Autofarbe entschieden haben? Ford hat es genauer wissen wollen und eine Untersuchung in Auftrag gegeben. Bei den etwas mehr als 200 befragten Personen in Großbritannien ergaben sich teils erhebliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern.
So beschreiben sich Frauen mit einer schwarzen Karosse als clever und lösungsorientiert, aber auch als leicht reizbar, während sich Männer mit schwarzem Auto als impulsiv, unorganisiert und ablenkbar kennzeichnen. Für Blau entscheiden sich offenkundig vor allem harmonische Frauen, die Konflikten lieber aus dem Weg gehen, aber gleichwohl Willenskraft haben. Anders dagegen die "blauen" Männer: Sie sind eher gefühlsbetont und entscheiden gern "aus dem Bauch" heraus.
Bei der britischen Ford-Untersuchung kam auch heraus, dass silberfarbene Autos von Männern gefahren werden, die unter Stress cool bleiben. Männer im roten Wagen gehen dagegen besonders organisiert, methodisch und zielorientiert vor. Wer auf einen Mann mit dunkelblauen Gefährt trifft, hat es in der Regel mit einer konservativen Haltung zu tun. Bei Frauen mit rotem, silberfarbenem oder dunkelblauem Auto ergab die Studie keine hervorstechenden Charakterzüge.