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Michelin
Nylon hält den Reifen in Form

RobGal

Viele Autofahrer sind genervt von Aufwand und Kosten für das Wechseln von Winter- auf Sommerpneus und andersherum, erst recht, seit Reifendruckkontrollsysteme die Angelegenheit noch teurer gemacht haben. Drei von vier Autofahrern in Deutschland nutzen saisonale Reifen, wie Michelin errechnet hat, 23 Prozent wechseln ihre Reifen nicht oder verwenden einen Ganzjahresreifen. Bei einer Befragung im Auftrag des französischen Reifenherstellers wünschten sich 28 Prozent der Befragten eine einfachere Lösung als den ungeliebten Reifenwechsel.
Auf jeden Fall wächst der Reifenmarkt in der Bundesrepublik. Während die Pkw-Neuzulassungen im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent und der Gesamtbestand um 1,3 Prozent wuchs, wurden 6,4 Prozent mehr Sommerreifen verkauft, insgesamt 29,2 Millionen. Zudem werden größere Reifen gekauft und sind die deutschen Autofahrer qualitätsbewusst. Offenbar ist die Erkenntnis verbreitet, dass die Reifen von immenser Wichtigkeit für die Fahrsicherheit sind. Knapp jeder zweite Autofahrer greift auf Premiumreifen zurück, zu je einem Viertel werden Qualitäts- und Billigreifen genutzt – mit leichtem Übergewicht der Billigheimer.
Michelin gehört mit einer weltweiten Produktion von 178 Millionen Schlappen und einem Marktanteil von gut 14 Prozent im Jahr 2014 zu den Größten der Branche. Daran arbeiten 112.300 Beschäftigte in 68 Produktionsstandorten und 170 Vertriebsorganisationen, gefertigt wird in 17 Ländern. Drei Entwicklungszentren unterhält Michelin, in Europa, Japan und den USA. Das Produktangebot reicht von im Durchmesser 20 Zentimeter großen und 200 Gramm leichten Reifen bis zu vier Meter großen Ungetümen mit einem Gewicht von fünf Tonnen. Zu Michelin gehören auch Uniroyal sowie BFGoodrich, Kleber, Warrior (China) und weitere eher regionale Marken.

Michelin in Deutschland
Die Bundesrepublik ist für Michelin ein wichtiger Markt. 2014 wurden hier 17,1 Millionen Reifen in sechs Werken gefertigt, das waren fast zehn Prozent der Gesamtproduktion mit 178 Millionen. Der Nettoumsatz in Deutschland lag mit 2,5 Milliarden von insgesamt 21 Milliarden Euro deutlich über zehn Prozent. Der Reifenumsatz für Pkw und leichte Lkw sank hier 2014 um 1,8 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis verbesserte sich leicht auf 1,1 Milliarden Euro.
Neu in Michelins Reifensortiment ist der Pilot Sport 4 für PS-starke Pkw und Sportwagen. Durch die Verwendung von Aramid- und Nylonfasern, die fünfmal so belastbar wie Stahl sind, wird bei hohem Tempo die Formveränderung des Reifens durch die Zentrifugalkräfte so minimiert, dass die Kontaktfläche des Pilot Sport 4 sich wenig verändert. Zudem lobt Michelin das Nassverhalten des Sommerreifens, die Laufleistung und den Rollwiderstand, was sich gut auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt.
Besonders stolz sind die Micheliner auf ihren nicht mehr ganz so neuen Ganzjahresreifen Cross-Climate, der den saisonalen Reifenwechsel unnötig macht. Michelin empfiehlt den Reifen für Autofahrer in städtischen Gebieten, die selten schnell und wenig auf Eis und Schnee unterwegs sind. Der Cross-Climate zeichnet sich durch ein flexibles Material aus, das die Haftung über einen großen Temperaturbereich und bei unterschiedlichen Straßen- und Witterungsbedingungen garantieren soll. Ein neuartiges Untergummi reduziert die Verformung des Rades im Lauf. Da-durch wird die beim Rollen freigesetzte Energie und damit auch der Spritverbrauch gesenkt. Selbstblockierende 3-D-Lamellen sorgen für eine gute Haftung des Cross-Climate. Sie werden zum Profilgrund hin größer, so dass sich die Lamelle bei zunehmender Reifenabnutzung verbreitert und damit ihre Zwecke, Verhinderung von Aquaplaning und Griffkante bei Schnee, besser beibehält.
Quellen
    • Text: Kristian Glaser (Kb)
    • Foto: imageteam - Fotolia.com