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VW-Tiguan: Der Volkswagen-Retter
Die erste Generation von VWs Kompakt-SUV ist in der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes immer noch der meistverkaufte Geländewagen mit über 20 Prozent Marktanteil, trotzdem bringt VW nun schon die zweite Generation

RobGal

In seinem Segment ist er ganz klar die Nummer eins, in der deutschen Gesamtzulassungsstatistik auf einem hervorragenden siebten Platz: Obwohl sich der Vorgänger bis zuletzt immer noch gut verkaufte, schickt Volkswagen am 28. April die zweite Generation des Tiguan ins Rennen um die Gunst der Kunden. Das komplett neu entwickelte Mehrzweckfahrzeug steht auf einer neuen Plattform, speckte durch konsequenten Leichtbau gewichtsmäßig ab und bietet neben einer verbesserten Torsionssteifigkeit der Karosserie auch mehr Platz im Innenraum für Passagiere und Gepäck.
Das Design des Wolfsburger SUVs kennzeichnen kurze Überhänge, ein breiter hinterer Dachpfosten und besonders herausgearbeitete Kanten an der Karosserie. Robust und selbstbewusst wirkt seine Front. Der Kühlergrill mit Chromapplikationen hebt sich bewusst von den Limousinen der Marke ab. Für die Versionen mit 4motion-Allradantrieb gibt es gegen einen Aufschlag eine Offroad-Variante. Die umfasst nicht nur eine Zierleiste, die durch ihren Verlauf unterhalb des Stoßfängers an die früheren "Kuhfänger" erinnern soll, sondern auch eine leicht größere Bodenfreiheit sowie etwas großzügigere Böschungswinkel.

Im Interieur blickt der Fahrer auf ein neues Kombiinstrument mit gut ablesbarer Grafik. Gegen Aufpreis gibt es die Instrumente mit besonders hochauflösendem Display. Die neue Sitzgeneration fängt Unebenheiten sowie grobe Stöße komfortabel ab.

Zu luftigeren Platzverhältnissen führte der knapp acht Zentimeter größere Radstand. So verfügen beispielsweise die Fondpassagiere auf der um 18 Zentimeter verschiebbaren Rücksitzbank über knapp drei Zentimeter mehr Knieraum. Insgesamt wurde der VW Tiguan um sechs Zentimeter länger und um drei Zentimeter breiter. Obwohl der Wagen etwa drei Zentimeter niedriger ausgefallen ist, sitzen die Passagiere nach Aussage von Produktsprecherin Christine Roch "einen knappen Zentimeter höher und verfügen über mehr Kopffreiheit".

Auch beim Gepäckraum legte der neue Tiguan zu. Mit 520 Liter Fassungsvermögen passen 50 Liter mehr in das Ladeabteil als beim Vorgänger. Bei nach vorn geschobener Rücksitzbank erweitert sich das Volumen auf 615 Liter, bei umgeklappten Rücksitzlehnen sogar auf 1.655 Liter, was einem Plus von 145 Litern entspricht.

Der Zuwachs in der Größe und die Verbesserungen bei Sicherheit und Komfort machten zusätzliches Material und Komponenten erforderlich, die mehr Kilo mitbringen. Matthias Thom von der Konzeptentwicklung bezifferte bei der Fahrvorstellung das Mehrgewicht "auf eigentlich 66 Kilogramm mehr". Tatsächlich aber gelang es, durch konsequenten Leichtbau unterm Strich 16 Kilogramm einzusparen. Darüber hinaus ist die Karosserie "deutlich verwindungssteifer". Trotz einer um sieben Prozent größeren Hecköffnung verbesserte sich die Torsionssteifigkeit.

Es werden zahlreiche elektronische Helfer angeboten wie der Frontassistent mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung oder die aktive Fronthaube, die sich bei einer Kollision mit einem Fußgänger oder Radfahrer innerhalb von nur 22 Millisekunden um fünf Zentimeter aufstellt, um mögliche Kopfverletzungen zu reduzieren. Daneben bieten die allradgetriebenen Tiguan-Versionen dem Fahrer die Möglichkeit, aus vier unterschiedlichen Fahrprofilen auszuwählen. Damit macht der Tiguan auch auf unwirtlichen Geländepassagen eine gute Figur.

Bei zunächst 30.025 Euro startet der neue VW Tiguan als Fronttriebler mit 150 PS starkem 2,0 TDI (Normverbrauch: 4,8 Liter Diesel; CO2-Ausstoß: 125 g/km). Nach ersten Fahreindrücken ist dieser Turbodiesel etwas brummig. Es gibt ihn auch als 4motion-Allradler (5,7 Liter Diesel; 149 g/km CO2). Zum Marktstart steht außerdem ein 2,0 TSI 4motion mit 180 PS (7,4 Liter Super; 170 g/km CO2) zur Verfügung. In den kommenden Monaten wird die Motorenpalette auf jeweils vier Benziner und Selbstzünder erweitert. Mitte, Ende Mai kommt ein 2,0 TDI mit 190 PS und Allradantrieb zum Einsatz. Etwas später folgt ein 1,4 TSI mit 150 PS, den es in Verbindung mit Frontantrieb und als Allradler gibt.

Mitte des Jahres ist als Topdiesel ein Biturbo 2,0 TDI 4motion mit 240 PS zu erwarten, der aus dem VW Passat stammt. Im Juni oder Juli kommt der Einstiegsbenziner, der als frontgetriebener 1,4 TSI mit 125 PS angekündigt ist. Im August startet der Basisdiesel 2,0 TDI mit 116 PS und mit Frontantrieb. Der Spitzenbenziner 2,0 TSI 4motion mit 220 PS rundet im August oder September das Antriebsangebot des neuen VW Tiguan ab.



Im Detail: VW Tiguan 2,0 TDI 4Motion Highline

Fahrzeugsegment: Kompakt-SUV;
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 1.968 ccm;
Leistung: 150 PS/110 kW bei 3.500 bis 4.000 U/min.;
Maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 bis 3.000 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 9,3 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Normverbrauch: innerorts: 6,8 Liter/100 km, außerorts: 5,1 Liter/100 km, insgesamt: 5,7 Liter/100 km;
CO²-Emission: 149 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Tankinhalt: 60 Liter;
Theoretische Reichweite: 1.052 km;
Übersetzung: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe;
Antrieb: permanenter Allrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.486 mm / 1.839 mm / 1.673 mm;
Radstand: 2.681 mm;
Kofferraumvolumen: 520 bis 1.655 Liter;
Leergewicht: 1.673 kg;
Nutzlast: 547 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.220 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 2.500 kg / 750 kg;
Wendekreis: 11,5 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet / Scheiben;
Räder: 7 J x 18, Leichtmetall;
Bereifung: 235/55 R 18;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 16 / Teilkasko: 22 / Vollkasko: 20;
Preis: 38.450 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hersteller