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Autonomes Fahren: Ethik und Unternehmensförderung
Verkehrsminister Dobrindt plant Kommission und staatliche Unterstützung der Digitalwirtschaft

RobGal

Das autonome Fahren liegt stark im Trend und unterliegt hartem internationalem Wettbewerb. Daher plant Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) eine Kommission, deren Aufgabe darin besteht, die "ethischen Fragen beim Paradigmenwechsel vom Autofahren zum Autopilot" zu beantworten.
In ihr sollen mit Vertretern aus der Wissenschaft, der Auto- und Digitalbranche Leitlinien für Algorithmen entwickelt werden, wie selbstfahrende Automobile in Risikosituation agieren beziehungsweise reagieren. Wesentlich soll der Grundsatz gelten, dass bei einem nicht zu vermeidenden Unfall Sachschäden in jedem Fall Personenschäden vorzuziehen sind.
Außerdem sollen autonome Fahrsysteme auch innerstädtisch getestet werden. Sie stehen vor der Aufgabe, mit Fußgängern und Radfahrern zu kommunizieren und mit "intelligenten Ampeln" vernetzt zu werden. Daher will man die Teststrecke für selbstfahrende Fahrzeuge auf der Autobahn A 9 in Bayern um ein Testfeld im städtischen Bereich erweitert.
Die automatischen Systeme sollen so eingestellt sein, dass die Fahrer sie zu jeder Zeit übersteuern oder abschalten können, so dass immer die Souveränität der lenkenden Personen gewährleistet bleibt. Unter diesen Voraussetzungen erwägt der Minister rechtliche Änderungen, die das autonome Fahren besser ermöglichen.
Auf gleicher Linie liegen auch Unternehmensförderungen, die der Minister angehen will. Bis 2020 sollen 100 Millionen Euro eingesetzt werden, um Start-up-Unternehmen zu unterstützen. Zu diesem Zweck stellt das Ministerium seit Mitte Mai nach eigenen Angaben "Millionen von Mobilitäts-, Geo- und Wetterdaten" den Unternehmensgründern zur Verfügung. Ferner soll ein Beirat aus Digitalwirtschaft und Start-ups neue Konzepte und Ideen entwickeln.
Mag die Ethik dabei nicht zu kurz kommen.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: kebox - Fotolia.com