Neue Strategie bei VolkswagenEine Entscheidung von strategischer Tragweite
Volkswagen hat sich vorgenommen, bis 2018 Marktführer bei den E-Autos zu werden. Der Konzern kündigte an, zwanzig neue Elektromodelle bis zum Jahr 2020 auf den Markt zu bringen und im Jahr 2025 eine Million Elektro- und Hybridfahrzeuge zu verkaufen. Im vergangenen Jahr konnte der Volkswagen-Konzern erst 67.000 Automobile mit Elektroantrieb absetzen, von denen der größte Teil allerdings aus Hybridfahrzeugen bestand, die neben dem Elektroantrieb auch über einen Verbrennungsmotor verfügen.
Von daher kommt der Batteriefertigung eine strategische Bedeutung zu. Andere Autohersteller stellen ähnliche Überlegungen wie VW an. Tesla, der Shooting-Star unter den Elektroautoherstellern, sorgte vor einigen Jahren mit der Ankündigung für Aufsehen, das weltweit größte Batteriewerk in den USA zu bauen; es soll im nächsten Jahr fertiggestellt werden.
Auch der einflussreiche Betriebsratschef bei VW, Bernd Osterloh, sprach sich für ein konzerneigenes Batteriewerkes aus. Auf Arbeitnehmerseite befürchtet man seit längerem die Vernichtung von Arbeitsplätzen in der Herstellung von Autokomponenten, die durch die Stromer nicht mehr gebraucht werden. Daher kann es sein, dass Volkswagens Batteriefabrik im niedersächsischen Werk in Salzgitter entstehen könnte, wo derzeit Verbrennungsmotoren gefertigt werden.
In den Medien werden Investitionskosten von bis zu zehn Milliarden Euro für den Bau einer entsprechenden Produktionsanlage genannt. Das würde vor dem Hintergrund des mehrere Milliarden Euro teuren Abgasskandals eine zusätzliche finanzielle Belastung für VW und damit ein wirtschaftliches Risiko darstellen. Andererseits könnte die kürzlich von der Bundesregierung beschlossene Kaufprämie Bewegung in die Nachfrage nach Elektroautos bringen.
Die Elektrifizierung der Autowelt hat noch einige Hindernisse zu überwinden.