Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Fiat 500 und 500C: Die Kultkugel rund gemacht
Behutsam aufgefrischt / Keine Veränderung bei den Einstiegspreisen

RobGal

"Der 500 ist eine Art Lebensstil", schwärmte Fiat-Produktmanagerin Eva Wagner bei der Präsentation der überarbeiteten Versionen von 500 und 500C des kleinen Retro-Italieners.
Die vor acht Jahren gestartete Limousine und die zwei Jahre jüngere Variante mit dem riesigen Stoffdach, die der Hersteller ein wenig überschwänglich als Cabrio einstuft, sind längst zu automobilen Ikonen geworden. Und da der 500 bei den Kunden einen so guten Klang hat, wurden verschiedene Derivate wie die Minivans 500L, 500L Trekking und 500L Living sowie das kleine Mehrzweckfahrzeug 500X ebenfalls mit diesem beliebten Namen bedacht. Auf diese Weise ist inzwischen eine richtige 500er-Großfamilie entstanden, die dem Vernehmen nach in den nächsten Jahren noch um einen Fünftürer und möglicherweise auch um ein Coupé erweitert werden soll.

Bei der Auffrischung von 500 und 500C standen die Designer vor einer kniffligen Aufgabe. Schließlich galt es, für eine optische Auffrischung zu sorgen, aber dennoch den Kultcharakter des kleinen "Kugelblitzes" zu wahren. Dass ein solches Unterfangen auch kräftig in die Hosen gehen kann, dafür ist der Mini aus dem Hause BMW ein warnendes Beispiel. Nicht von ungefähr wird von dem bajuwarischen Briten eine ganze Reihe von Versionen ohne Aussicht auf einen Nachfolger geradezu eingestampft.



Evolution stand deshalb bei der Überarbeitung von Fiat 500 und 500C im Vordergrund. Dennoch wurde nach Aussage von Eva Wagner an 1.900 Komponenten und damit an 40 Prozent der Bauteile gearbeitet. Optischer Ausgangspunkt der Designer war der kleine Cinquino, der am 4. Juli 1957 und damit auf den Tag 50 Jahre vor dem ersten Cinquecento das Werk Mirafiroi in Turin verließ.

Die feinen Details machen den Unterschied aus. Bei den aufgefrischten Versionen wurde an der Fahrzeugfront das markante Lächeln noch etwas deutlicher hervorgehoben. Der typische "Schnurrbart" trägt das Fiat-Logo im Zentrum, dazu kommen neue Scheinwerfer. Am Heck fallen die prägnant gestalteten trapezförmigen Leuchten ins Auge, in deren Zentrum die Wagenfarbe zu sehen ist. Tief und weit außen angeordnet sind Nebelschlussleuchten und Rückfahrscheinwerfer. Komplett überarbeitet haben die Italiener den Innenraum. Neu sind Lenkrad, die Bedienelemente für die elektrischen Fensterheber sowie die Designs der Sitzbezüge.



Auch wenn die Leistungsdaten unverändert geblieben sind, zeigt sich die Motorenpalette in aktualisierter Verfassung mit Euro-VI-Zertifizierung und geringeren Verbrauchs- und Emissionswerten. Den Einstieg bildet ein 1,2-Liter-Vierzylinder, der 69 PS leistet (Normverbrauch: 4,9 Liter Super auf 100 Kilometer; CO2-Ausstoß: 115 g/km). Komplettiert wird das Angebot an Benzinern durch zwei nur 0,9 Liter große Zweizylinder, die es dank Twinair-Technologie auf 85 PS (3,8 Liter Super; 90 g/km CO²) und sogar auf temperamentvolle 105 PS (4,2 Liter Super; 99 g/km CO², siehe "Im Detail") bringen. Im vierten Quartal 2015 kommt bei Fiat 500 und Fiat 500C auch die Dieselfraktion zum Zug. Dann wird der ebenfalls aufgefrischte 1,3-Liter-Selbstzünder wie beim Vorgänger mit 95 PS Leistung (ab 89 g/km CO²) das Antriebsangebot abrunden.



Übernommen wurde auch das Konzept der "Individualisierung" und "Personalisierung" mit einer Vielzahl von Ausstattungs- und Designelementen. Belassen haben die Italiener die Einstiegspreise. Der im polnischen Werk Tichy gebaute Fiat 500 startet bei 12.250 Euro, der 500C kostet 2.500 Euro mehr. Noch etwas warten müssen Interessenten auf die besonders sportlichen und leistungsstarken 500er-Versionen der Fiat-Tochter Abarth. Die Träger des giftigen Skorpions kommen erst im nächsten Jahr mit den Auffrischungen.



Im Detail: Fiat 500 0,9 Twinair Turbo

Fahrzeugsegment: Zweitüriger Kleinstwagen;
Motor: Zweizylinder-Turbobenziner;
Hubraum: 875 ccm;
Leistung: 105 PS/77 kW bei 5.500 U/min.;
Maximales Drehmoment: 145 Nm bei 2.000 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,0 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 188 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Verbrauch (Norm): innerorts: 5,5 Liter/100 km, außerorts: 3,5 Liter/100 km, insgesamt: 4,2 Liter/100 km;
CO2-Emission: 99 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Tankinhalt: 35 Liter;
Theoretische Reichweite: 833 km;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 3.571 mm / 1.627 mm / 1.488 mm;
Radstand: 2.300 mm;
Kofferraumvolumen: 185 bis 610 Liter;
Leergewicht: 1.015 kg;
Nutzlast: 365 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.380 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 800 kg / 400 kg;
Wendekreis: 9,3 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet / Scheiben;
Räder: 5 J x 15, Leichtmetall;
Bereifung: 185/55 R 15;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 12 / Teilkasko: 18 / Vollkasko: 14;
Preis: 16.650 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hersteller