Jaguar XF: Selbstbewusster Auftritt aus EnglandNun auch mit manueller Sechsgangschaltung / Deutlich sparsamere und kräftigere Motoren
Obwohl der neue Jaguar XF sieben Millimeter kürzer und drei Millimeter niedriger wurde, fiel das Plus an Radstand mit fünf Zentimetern deutlich größer aus. Das wiederum sorgt für mehr Platz im Innenraum. Den Fondpassagieren stehen zwei Zentimeter mehr Knieraum und drei Zentimeter mehr Kopffreiheit zur Verfügung. Etwas geräumiger wurde auch der Kofferraum, der zudem über eine größere Öffnung verfügt.
Hochwertig und gediegen ist der Innenraum des noblen Briten gestaltet. Vom Vorgänger übernommen wurde die Inszenierung beim Motorstart, wenn sich der Aluminium-Drehschalter für die Automatik aus der Konsole erhebt und die Lüftungsdüsen ihre Ruheposition verlassen. Den Fahrer unterstützt bei seiner Arbeit eine Reihe von elektronischen Heinzelmännchen. Gelungen ist das neue Laser-Head-up-Display. Es kostet zwar einschließlich Wärmeschutz gegen Sonneneinstrahlung (Infrarot-Verglasung) happige 1.280 Euro Aufpreis, liefert aber in farbiger Darstellung gestochen scharfe Fahrinformationen auf die Windschutzscheibe.
Das in der Grundstruktur vom sportlichen F-Type stammende Fahrwerk ermöglicht eine ausgewogene Balance zwischen Komfort und präzisem Handling. Die elektromechanische Servolenkung erzeugt durch ihr direktes Ansprechverhalten ein besseres Lenkgefühl und sorgt für viel Fahrspaß auf kurvenreichen Strecken.
Um bis zu ein Viertel sparsamer als der 2,2 Liter große Vorgänger, der noch 200 PS erwirtschaftete, ist der neue 2,0-Liter-Turbodiesel, der in zwei Leistungsstufen mit 163 und 180 PS angeboten wird (4,0/4,3 Liter/100 km; 104/114 g/km CO²). Beide Versionen können neben der für die übrigen Aggregate serienmäßigen Achtstufenautomatik erstmals im Jaguar XF mit einem Sechsgangschaltgetriebe kombiniert werden.
Besonders beeindruckt hat auf ersten Testfahrten der in der Grundstruktur bekannte, aber überarbeitete 3,0 Liter große Selbstzünder. Der von 275 auf 300 PS erstarkte Sechszylinder läuft überaus geschmeidig und wuchtet bereits bei 2.000 Umdrehungen bullige 700 Newtonmeter Zug kraft auf die Kurbelwelle. Mit 5,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer sank der Normverbrauch um neun Prozent (144 g/km CO²). Nach zügigen Testrunden auf tempolimitierten Straßen ermittelte der Bordcomputer akzeptable 7,7 Liter.
Auch künftig, so Jaguar-Sprecherin Andrea Leitner-Garnell, müssen Dieselfahrer im XF auf Allradantrieb verzichten. Diese Technik steht ab November nur für den in zwei Leistungsstufen erhältlichen Benziner alternativ zum Heckantrieb zur Verfügung. Den 3,0-Liter-Direkteinspritzer gibt es wie bisher mit 340 PS und zudem erstmals in der aus dem F-Type bekannten Ausführung, die es auf 380 PS bringt (beide: 8,3 Liter Super; 198 g/km).
Bei 41.350 Euro beginnt die Welt des neuen Jaguar XF. Am anderen Ende der Skala schlägt der allradgetriebene und 380 PS starke XF S mit 70.390 Euro zu Buche.
Im Detail: Jaguar XF 30D Fahrzeugsegment: obere Mittelklasse; Motor: Sechszylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 24 Ventilen; Hubraum: 2.993 ccm; Leistung: 300 PS/221 kW bei 4.000 U/min.; Maximales Drehmoment: 700 Nm bei 2.000 U/min.; Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 6,2 sec., Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h; Kraftstoffart: Diesel; Verbrauch (Norm): innerorts: 6,6 Liter/100 km, außerorts: 4,8 Liter/100 km, insgesamt: 5,5 Liter/100 km; CO²-Emission: 144 g/km; Abgasnorm: Euro VI; Energieeffizienzklasse: A; Tankinhalt: 66 Liter; Theoretische Reichweite: 1.200 km; Übersetzung: Achtgangautomatikgetriebe; Antrieb: Hinterrad; Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.954 mm / 1.880 mm / 1.457 mm; Radstand: 2.960 mm; Kofferraumvolumen: 540 bis 885 Liter; Leergewicht: 1.750 kg; Nutzlast: 600 kg; Zulässiges Gesamtgewicht: 2.350 kg; Anhängelast (gebremst/ungebremst): 2.000 kg/k. A.; Wendekreis: 11,6 m; Bremsen: k. A.; Räder: 18 Zoll, Leichtmetall; Bereifung: k. A.; Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 21 / Teilkasko: 27 / Vollkasko: 26; Preis: 61.510 Euro. |