Runderneuerte LKW-Reifen: Recycling fürs RecyclingFraunhofer-Forscher arbeiten an der Reifenlauffläche aus Gummimehl von alten Reifen
Nun sind Forscher am Fraunhofer-PAZ (Pilotanlagenzentrum) in Schkopau (Sachsen-Anhalt) dabei, eine neuartige und verbesserte Laufflächenmischung (Komposite) aus wiederverwerteten Stoffen, sogenannten Recyclaten, zu entwickeln: Recycling fürs Recycling. Sinn und Zweck des Forschungsprojekts "Ekorund" ist, die natürlichen Kautschukressourcen zu schonen, Kraftstoffverbrauch sowie CO²-Emissionen zu reduzieren und die Reifen länger haltbar zu machen. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt wird zusammen mit Industriepartnern durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Dabei will man so viel Kautschuk wie möglich für die Herstellung neuer Laufflächen einsparen, gleichzeitig soll der Rollwiderstand reduziert werden, was sich positiv auf Kraftstoffverbrauch und Emissionen des Fahrzeugs auswirkt. Dabei müssen die Forscher darauf achten, dass die Sicherheitseigenschaften der Reifen (Nassgriff) nicht beeinträchtigt werden.
Am PAZ wird nun an der optimalen Zusammensetzung der Kautschukmischungen für die aufbereiteten Laufflächen getüftelt. Dabei arbeiten die Forscher mit Gummimehl aus geschredderten Altreifen als Recyclat für die neue Lauffläche: Das optimale Gummimehl muss ausgewählt und der höchstmögliche Anteil von Recyclat bei der Wiederaufbereitung von Reifen ermittelt werden.
Ihrem Ziel sind die Wissenschaftler bereits ein großes Stück nähergekommen. Projektleiter Professor Dr. Mario Beiner sagte: "Es ist uns gelungen, signifikante Anteile spezieller Gummimehle einzubringen und dabei die Performance zu steigern." Der Rollwiderstand konnte bereits reduziert werden, ohne dass sich Nassgriff und Abrieb erkennbar veränderten.