Unbekannten Unfallursachen auf der SpurEs liegt nicht an der Raserei, es liegt nicht am Alkohol – woran liegt es dann?
Dazu zählen, so der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel, Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie die Einnahme von Antidepressiva. Die Wirkung der eingenommenen Mittel werde meist unterschätzt und die Hinweise auf dem Beipackzettel zu wenig beachtet, weiß Püschel. Einige Schlafmittel erzielen noch 16 Stunden nach ihrer Einnahme eine Wirkung, die der einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille ähnlich ist.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Problematik der Medikamente gegen die Depression, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile als eine der größten Volkskrankheiten eingestuft wird. 7,4 Millionen Menschen in der Bundesrepublik nehmen derzeit Antidepressiva ein. Schläfrigkeit, Schwindel und Koordinationsstörungen sind häufig die Folgen – womit auch die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt ist. Hier sind nicht nur die Medizin und die Verkehrsaufklärung gefragt, sondern auch die Verbesserung der Gesundheit, insbesondere am Arbeitsplatz.