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BICAR: Dreirad mit goldener Haube
Ein Schweizer Entwicklungsteam präsentiert ein Elektrofahrzeug zwischen Fahrrad und Auto für die Stadt

RobGal

"Bicar" haben die Entwicklungsingenieure der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) den Prototyp eines neuen Fahrzeugs für die Stadt getauft.
Kostengünstig und platzsparend wie ein Fahrrad und dabei komfortabel und mit einem Dach als Regenschutz wie ein Auto, so sehen die Wissenschaftler ihr dreirädrigen E-Mobil, das gleichzeitig als Forschungsplattform für die Entwicklung einer nachhaltigen urbanen Mobilität dienen soll. Der Name Bicar setzt sich aus den englischen Wörtern für Fahrrad ("bicycle") und Auto ("car") zusammen.

Bei dem Prototyp wurden neue Ideen und Konzepte verwirklicht, um sie in der Praxis zu erproben. Das Bicar, so die Vision des interdisziplinären ZHAW-Forschungsteams, ist für kurze Strecken in der Stadt gedacht, etwa vom Bahnhof zum Büro. Oder für den Weg nach Hause mit schwerer Einkaufstasche oder zum Arztbesuch, wenn es regnet. Dabei sitzt der Fahrer auf dem Gefährt wie auf einem weithin überdachten und verkleideten dreirädrigen Motorroller und führt es mit einem Lenker. Außergewöhnlich und auffallend ist seine goldene Haube mit der integrierten bauchigen Windschutzscheibe.



Die drei Räder unter dem Chassis neigen sich in Kurven zusammen mit dem Fahrzeug zur Seite. Das und die erhöhte Sitzposition des Fahrers sorgen für Sicherheit im Stadtverkehr. Für das bis zu 30 km/h schnelle Gefährt (Reichweite 20 Kilometer) wurden eine intuitive Bedienung, eine Ergonomie für unterschiedlich große Personen und ein besonders platzsparendes Fahrzeugdesign entwickelt; so finden auf einem herkömmlichen Parkplatz bis zu acht Bicars Platz, was enorme Vorteile für Carsharing-Anbieter bedeutet.

Technik, Optik und Betriebsform sind gezielt für den Carsharing-Einsatz konzipiert, da den steigenden Mobilitätsbedürfnissen knappe Parkflächen, weniger Rohstoffe und schärfere Emissionswerte gegenüberstehen. "Gefragt sind deshalb alternative Mobilitätsdienstleistungen, ohne dass die Nutzer dabei auf komfortable, individuelle Mobilität verzichten müssen", erklärte Adrian Burri, der Leiter des ZHAW-Zentrums für Produkt- und Prozessentwicklung. Er setzt auf "smarte Sharing-Angebote" und damit auf einen "Mentalitätswechsel vom Besitzen zum Nutzen" von Fahrzeugen. Das Bicar-Konzept soll nun kontinuierlich weiterentwickelt werden. In zwei Jahren will man eine Testflotte mit 20 Fahrzeugen in Betrieb nehmen.
Quellen
    • Text: Kristian Glaser (Kb)
    • Fotos: ZHAW