Instabile Marktbedingungen durch US-Zölle lassen chinesischen Volvo-Eigentümer zögern
Der schwedische Autohersteller Volvo, der seit 2010 zum chinesischen Automobil- und Motorradhersteller Geely gehört, hat sich von seinem jahrelangen Tief erholt und schreibt seit geraumer Zeit wieder positive Geschäftszahlen. Im ersten Halbjahr 2018 setzte das traditionsreiche Unternehmen, das bei seiner Produktentwicklung relativ freie Hand hat, 14 Prozent mehr Autos ab als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz stieg sogar um 24 Prozent auf zwölf Milliarden Euro und der Gewinn vor Steuern um 16 Prozent auf 757 Millionen Euro. Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China lassen Volvo und Geely aber zögern, wie geplant an die Börse zu gehen.
Der Autohersteller will den Focus Active nicht aus seinem chinesischen Werk in die USA importieren und ihn auch nicht auf dem Heimatmarkt produzieren
Es war anders gedacht: Ursprünglich wollte Ford seinen in China produzierten Focus Active importieren, um den SUV-ähnlichen Kompaktwagen auf dem US-amerikanischen Heimatmarkt anzubieten. Von diesem Vorhaben hat der Autoriese mit Sitz in Dearburn nahe Detroit nun plötzlich Abstand genommen. Grund für diese Kursänderung sind die von US-Präsident Donald Trump verhängten (Kampf-)Zölle auf Importe aus China.
US-Autoproduktion sinkt / Die Branche reagiert mit Stellenabbau / „America-first“-Strategie von Präsident Trump gescheitert?
Wir erinnern uns: Streng nach der Devise „Amerika zuerst!“ – womit die Vereinigten Staaten gemeint sind – macht sich US-Präsident Donald Trump, vornehmlich auf Twitter, für den Vorrang der heimischen Industrie stark.
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat in- wie ausländischen Autoherstellern mit heftigen Twitter-Attacken zugesetzt, sie mögen seiner Devise "Make America great again" ("Amerika wieder groß machen") folgen. Daraufhin erklärten mehrere größere Konzerne, dem Wunsch des kommenden Präsidenten nachkommen zu wollen.