Motoren mit kleinerem Hubraum weisen geringere Energieverluste auf, außerdem wiegen sie weniger. Erhöht man gleichzeitig die spezifische Hubraumleistung, bietet der kleinere Motor letztlich genauso viel Leistung wie ein größerer.
Mit dieser als "Downsizing" bekannten Methode kann man vor allem mit Drei- oder Vierzylindermotoren Verbrauch und Emissionen senken. Dieser nicht mehr ganz so junge Trend hält ungebrochen an.
Allerdings arbeitet die verkleinerte Maschine mit relativ hoher Leistung bei ebenso hoher Drehzahl. Dadurch kann das Aggregat zu heiß werden. Diesem Problem begegnen die Ingenieure bislang damit, dass Benzin zusätzlich in den Verbrennungsraum gespritzt wird. Dort verdampft es und wirkt somit kühlend. Was jedoch den Verbrauch erhöht.
Bosch hat nun statt dessen ein Verfahren entwickelt, bei dem ein feiner Wassernebel noch vor der Zündung in den Ansaugtrakt gesprüht wird, um die Temperatur insbesondere bei höheren Drehzahlen direkt zu reduzieren. Bis zu 13 Prozent Kraftstoffersparnis sollen so möglich sein, betont der Stuttgarter Autozulieferer. Ein weiterer Vorteil der neuen Technik besteht in der Leistungssteigerung. "Der Motor wird durch frühere Zündwinkel noch effizienter betrieben", erklärt Bosch. Sogar sportlich ausgelegte Motoren könnten dadurch noch mehr Power bekommen.
Allerdings muss zusätzlich ein kleiner Tank im Auto installiert werden, der das benötigte destillierte Wasser bereitstellt. Pro hundert Kilometern liege der Wasserverbrauch Bosch zufolge "bei wenigen hundert Millilitern". An das Nachfüllen müsse "höchstens alle paar tausend Kilometer" gedacht werden, hat Bosch berechnet. Sollte der Wassertank einmal leerlaufen, sei das kein Problem, sichern die Stuttgarter Experten zu. Der Motor laufe dann wie bisher weiter, nur ohne den verbrauchsreduzierenden und leistungssteigernden Zusatzeffekt. Frost kann dem System nichts anhaben. Nach Abstellen des Motors fließt das Wasser automatisch in den Tank zurück, betont Bosch, wo es nach dem Neustart des Motors wieder aufgetaut wird.
Das Verfahren wird bereits in einem Serienfahrzeug eingesetzt, im sportlichen BMW M4 GTS, von dem es nur wenige hundert Modelle gibt. Bosch rechnet damit, dass die direkte Motorkühlung durch Wasser in zwei bis drei Jahren in Großserienfahrzeugen zum Einsatz kommen wird. Vor allem in der Kompaktklasse könne sie helfen, die strenger werdenden CO2-Grenzwerte durch Verbrauchssenkung zu erfüllen. Bosch führt nach eigenen Angaben Verhandlungen mit mehreren Autoherstellern, vor allem aus Europa, um das System in die Anwendung zu bringen. Zum Preis wurden noch keine Angaben gemacht.